Kinderhaus St. Lucia erhält zum fünfjährigen Jubiläum dritte Zertifizierung in Folge
Das Haus der kleinen Forscher
Singen. Hell und freundlich erstrahlen die Räume des Kinderhauses St. Lucia, das zum Elisabethenverein gehört, am Tag der offenen Tür. Anlässlich des fünften Geburtstags konnten sich zahlreiche Besucher ein Bild der Einrichtung und der Arbeit der Erzieherinnen machen. »2012 haben wir beim Spatenstich einige Dinge hier vergraben«, begrüßt Leiterin Christina Schwager die Gäste. »Darunter die Jubiläumszeitschrift des Elisabethenvereins, zwei Tageszeitungen, Münzen, eine Betonschale mit einem Hasen. Wir sind gespannt, ob in ein paar Jahren diese Dinge noch da sein werden«.
Das Kinderhaus betreut drei Kitas und zwei Krippengruppen und verfügt über eine Sportarena, ein Atelier, eine Werkstatt und ein Forscherzimmer, die auf zwei Etagen verteilt sind. Dabei handelt es sich um teiloffene Arbeit mit Bildungsbereichen, das heißt, die Kinder können an vier Tagen anderthalb Stunden, von 9.15 bis 10.45 Uhr, den Bildungsbereich nach den eigenen Neigungen frei wählen. »Wir achten allerdings darauf, dass die Kinder sich nicht nur in einem Bildungsbereich aufhalten, sondern auch die anderen Angebote wenigstens ein Mal im Monat wahrnehmen«, so Erzieherin Sandra Erne. Im Forscherzimmer können die kleinen Forscher Fragen nachgehen, seit einigen Monaten gibt es sogar einen hauseigenen Mikroskop. Passend zum Herbst haben sich die Kinder Apfelkerne unterm Mikroskop angeschaut. »Wir geben Impulse, aber die Kinder entscheiden selbst, was sie erforschen möchten«, so Erne weiter.
Das Atelier ermöglicht den Kindern ein freies Spiel und zusätzlich ein Wochenangebot, welches die Kinder wahrnehmen können. Hier erlernen sie den Umgang mit verschiedenen Materialien und Techniken. »Wir legen Wert darauf, dass die Kinder ihr Werk erkennen können, ohne dass der Name darunter stehen muss«, erklärt die Erzieherin Sabine te Brake. Die Kinder drücken ihre Kreativität aus und erweitern ihr Ideenreichtum. Sie spricht auch von einer »Malerwerkstatt«, eine enge Verzahnung zwischen Atelier und Werkstatt. In der Werkstatt üben die Kinder Selbständigkeit und einen sicheren Umgang mit Werkzeugen. Das Ziel sei eine ganzheitliche Förderung der Kinder, so die Erzieherin weiter. In der Sportarena trainieren die Kleinen ihr Gleichgewicht, gleichzeitig sollen sie beim krabbeln, balancieren und klettern lernen, Rücksicht aufeinander zu nehmen. »Bevor die Kinder das erste Mal in die Sportarena kommen erklären wir ihnen die Regeln, etwa dass hier nicht geschrien oder gerempelt wird«, berichtet Erzieherin Anita Ciesta.
In diesem Jahr erhielt das Kinderhaus bereits seine dritte Zertifizierung zum »Haus der kleinen Forscher«. Die Stiftung mit Sitz in Berlin engagiert sich für die Bildung von Kindern im Kita- und Grundschulalter in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Technik. Um eine Zertifizierung zu erhalten, muss ein umfangreicher Fragenkatalog von 30 Seiten bearbeitet werden. Thema in diesem Jahr war »Licht und Schatten«.
Das ist ein wahrer Grund zur Freude, denn der Elisabethenverein hatte es in den letzten Jahren nicht sehr leicht. Neben der Gebührenerhöhung der Kitas ist auch die Sanierung der Einrichtungen eine Mammutaufgabe, die gestemmt werden muss. »Es ist eine anspruchsvolle Zeit, eine Aufgabe, die vor allem aktiv angegangen werden und gleichzeitig ablaufen muss«, ist sich Claudia Fischer, Fachbereichsleiterin der Kindertagestätten des Elisabethenvereins, sicher.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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