Richtfest des Neubaus der Firma Homburger
Das "Generationenprojekt" nimmt Form an

Ralf und Nicole Homburger (Mitte) freuten sich sehr, mit dem Richtfest einen weiteren Schritt in Richtung neues Bestattungshaus gehen zu können. | Foto: Philipp Findling
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Singen. Die Bestattungsbranche hat sich in den letzten Jahren stark geändert. Dieser Wandel betraf auch das lokale Unternehmen Homburger, die am Freitag, 3. Mai das Richtfest ihres Neubaus in der Singener Angela-Stadler-Straße feiern konnten.

"Man muss in diesem Geschäft für alle Bürgerinnen und Bürger da sein und über Generationen hinweg denken", äußerte sich Geschäftsführer Ralf Homburger über das Projekt, das Kosten im mittleren siebenstelligen Bereich mit sich bringt, sowie auf eine generationenübergreifende Finanzierung baut. Daher sei es wichtig gewesen, sich aufgrund der immer stärker aufkommenden Individualität der Bestattungen mit dem Neubau weiterhin als moderndes Bestattungsunternehmen zu etablieren. "Dies soll sich in den Räumlichkeiten widerspiegeln", so Homburger.
Schon bei der Entwicklung des Baugebiets sei man von Beginn an mit im Boot gewesen, doch nun reichen die aktuellen Räumlichkeiten in der Schaffhauser Straße nicht mehr aus. Bereits 2021 gab es erste Pläne, wie das neue Bestattungshaus aussehen solle, der eigentliche Baubeginn jedoch verschob sich aufgrund damals aktueller Ereignisse sowie steigender Energie- und Rohstoffpreise von 2022 in den Januar 2023.

Nachhaltiger Neubau

Auf etwa 1.200 Quadratmetern entsteht ein Neubau, welcher den aktuellen Gegebenheiten der Branche sowie der Nutzung gerecht werden soll, wie Architekt Georg Schmitz von GMS Architekten aus Isny bei einer kleinen Führung durch das Gebäude verlauten ließ. "Uns ist es vor allem wichtig, hiermit eine ruhige Gestaltung beizubehalten." Dabei setze man beim Neubau unter anderem auch auf die Verarbeitung von "ursprünglichen" Materialien wie Infraleichtbeton. "Das hat den Vorteil, dass bei diesem Gebäude Isolierung und Statik in einem möglich sind." Zudem sei es wichtig gewesen, das neue Bestattungshaus so nachhaltig wie möglich zu errichten.
Auf dem Erdgeschoss werden sich bei der angestrebten Fertigstellung Ende 2024 neben den Büro- und Besprechungsräumen auch Ausstellungsmöglichkeiten für Särge und Urnen wiederfinden, um diese für die Trauernden entsprechend zu inszenieren. "Zudem wird hier ein Kolumbarium, sprich Aufbewahrungsräume für die Verstorbenen unterkommen, wo die Angehörigen die Urne bis zur Bestattung besichtigen können". Daneben entsteht laut Georg Schmitz auch ein Hof der Erinnerung. Auch die Barrierefreiheit komme dem Architekten zufolge mit einem Aufzug nicht zu kurz.

Temporäres Wohnen für Trauernde

Wie modern der Neubau ist und dass er sich an die Branche anpasst, zeigt sich in den Räumlichkeiten, welche im Obergeschoss des Neubaus entstehen. Hier soll ein Boardinghouse mit fünf Kurzzeitappartements für Angehörige und Trauergruppen, welche nicht immer vor Ort sind und diesen somit ein temporäres Wohnen bieten, unterkommen. Auch ein Hausmeisterzimmer soll sich im Erdgeschoss wiederfinden.
Eine weitere Besonderheit stellt die große, mit einer mobilen Trennwand vom Trauercafé separierte Aussegnungshalle mit Blick auf den Hohentwiel dar. "Alle Funktionsbereiche des Bestattungshauses sollen so gut wie möglich entzerrt werden", erklärte Georg Schmitz die Raumaufteilung. Dies sei seiner Meinung nach sehr gut gelungen. Wie auch Schmitz bezeichnete Ralf Homburger die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Handwerkerfirmen wie unter anderem der Firma Elektro Buhl aus Radolfzell wie Haller Gabele aus Singen als sehr vertrauensvoll wie zielorientiert. "Das Menschliche darf bei solchen Arbeiten nicht zu kurz kommen", sagte er sichtlich gerührt. Zudem zeigte er sich auch erfreut über die volle Unterstützung der Stadt Singen bei diesem Projekt, wie er gegenüber dem WOCHENBLATT verriet: "Hier zeigt sich, dass man gemeinsam den Wirtschaftsstandort Singen stärken und weiterentwickeln will."

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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