Abriss an Singens Hauptstraße schreitet voran
Das Friedenszeichen ist Geschichte

Jetzt wird das Gebäude in der Hauptstraße 8 zügig verschwinden, um einem 70 Meter langen Neubau im Rahmen des "Scheffel-Areal" Platz zu machen. Die Landschaft im Vordergrund unterstreicht die Unordnung, die hier sonst auf dem Gelände herrscht. | Foto: Fiedler
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  • Jetzt wird das Gebäude in der Hauptstraße 8 zügig verschwinden, um einem 70 Meter langen Neubau im Rahmen des "Scheffel-Areal" Platz zu machen. Die Landschaft im Vordergrund unterstreicht die Unordnung, die hier sonst auf dem Gelände herrscht.
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Singen. Das kurz nach dem Ausbruch des Angriffskriegs gegen die Ukraine am Gebäude Hauptstraße 8 aufgebrachte riesige Friedens-Graffiti ist Geschichte. Geschaffen wurde es vom Konstanzer Konzeptkünstler Bernd Binnig, mit Förderung über die Singener Kriminalprävention und das Bundesprogramm "Demokratie leben!".  Die Abrissbagger des Unternehmens Joos aus Radolfzell haben die Südfassade im Rahmen der letzte Woche begonnenen Abbrucharbeiten entfernt.
Das Ende war schon früher vorgesehen. Durch Verzögerungen bei der Entmietung des Hauses, sollten eigentlich in diesen Wochen schon die Neubauten für ein Wohngebäude durch das Konstanzer Unternehmen BDS beginnen, wie noch im Frühjahr angekündigt wurde.

Langer Weg für Sanierungsgebiet

Das Gebäude wurde zunächst entkernt und von den meisten nicht-mineralischen Baustoffen befreit und auch der Garagentrakt im Hof entfernt. Nun wird sich der Bagger mit seinem langen Arm recht zügig in das Gebäude fressen und ab nächster Woche gibt es freie Sicht auf den Hegau-Tower und den Bahnhofsbereich, wurde angekündigt. Noch länger hinziehen wird sich dann noch die Aufbereitung des ganzen Abbruchmaterials auf dem Grundstück. Bereits im März wurde die ehemalige "Teestube" rückgebaut, zum Jahreswechsel die einstige Gärtnerei Späth, um hier einem sechsgeschossigen Neubau mit 70 Metern Länge Platz zu machen. Der soll dann zugleich auch ein Schallschutz für die dahinter geplante Parkatmosphäre sein, die im Rahmen eines Investorenwettbewerbs 2017 an die Arbeitsgemeinschaft IVG/Schaudt Architektur vergeben wurde. Insgesamt sollen auf dem Areal rund 150 neue Wohnungen entstehen, bis spätestens 2030, so die Pläne aus dem Jahr 2017.

Das Sanierungsgebiet Scheffelareal hat schon eine sehr lange Geschichte hinter sich. Nach Vorplanungen wurde das Gebiet bereits vor sieben Jahren mit einem Zuschuss von 2,2 Millionen Euro in das städtebauliche Sanierungsprogramm aufgenommen. Doch schon der Grunderwerb, die Voraussetzung für die Umsetzung des Bebauungsplans, gestaltete sich durch die kleingliedrige Parzellenstruktur höchst aufwändig und langwierig, wie der mit dem Projekt beauftragte Tilo Brügel von der Singener Stadtverwaltung immer wieder eingestehen musste. Eine Verlängerung des Sanierungsgebiets wurde letztes Jahr genehmigt.

Der Abriss des ehemaligen "Conti" in dem Gebiet in 2017 lief noch über ein anderes Sanierungsgebiet, das früher für die östliche Innenstadt gestartet wurde.

Viel passiert im Dunkeln

Die jetzigen Abbrucharbeiten kündigen Bewegung an. Mit einer Bauzeit von 24 Monaten wird für den Riegelbau des Unternehmens BDS aus Konstanz gerechnet. Der Abriss der Innenstruktur des Scheffelareals mit nicht mehr genutzten Garagen und unbewohnten Häusern steht nun noch aus. Er wird offensichtlich derzeit als Treffpunkt und Versteck vor allem von Jugendlichen genutzt, wie Anwohner des Areals vor Ort immer wieder erwähnen. Auch zu mehreren Kleinbränden sei es dort schon gekommen. Die Anlieger fordern hier klar, dass der Baustellenbereich und das Innenareal besser abgesperrt werden soll, bevor hier noch etwas passiere.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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