Landtagspräsident Guido Wolf wirbt am Hohentwiel um Stimmen für Kandidatur
CDU geht mit Angriff auf Gemeinschaftsschule in den Wahlkampf
Singen (of). Im Rahmen einer Sommertour markierten CDU-Landespolitiker am Mittwoch schon mal einen Auftakt ihres Vorwahlkampfs. Landtagspräsident Guido Wolf würde gerne Spitzenkandidat werden, wie er vor den Mitgliedern des Kreisverbands persönlich deutlich machte. Im November sollen dazu die CDU-Mitglieder entscheiden können - zwischen ihm und dem Landesvorsitzenden Thomas Strobel. Eine der sechs Regionalkonferenzen der CDU im laufe der Abstimmung werde dabei auch in Singen stattfinden, kündigte Guido Wolf an.
Vor allem das Bildungsthema hat sich die CDU vorgenommen. Guido Wolf sagte deutlich, dass bei einem Sieg der CDU in der Landtagswahl 2016 die finanzielle Bevorzugung der Gemeinschaftsschule wieder abgeschafft werden solle. Wegen des Geldes würden sich viele Gemeinden derzeit dazu entscheiden. Man werde ein eigenes Modell präsentierten, denn eigentlich werde mit der Gemeinschaftsschule eine zwei Klassen-Gesellschaft geschaffen. Rund 200 Gemeinschaftsschulen gebe es im Land, aber die eigentlich Gewinner der letzten Jahre seien die Privatschulen gewesen, auf die Eltern nun ausweichen würden. Die CDU wolle wieder für eine kalkulierbare Bildungspolitik sorgen.
Fraktionssprecher Peter Hauk sprach sich vor den CDU-Mitgliedern auch dafür aus, die "Einheitsschule" nach der Wahl nicht mehr zu bevorzugen. "Man kann nicht alle in den selben Stall stellen und ihnen das selbe zu fressen geben", nahm er den Veranstaltungsort der Vorstellung, den "Schwärzehof" als Beispiel und erhielt dafür auch Applaus von Gegnern der geplanten Gemeinschaftsschule in Rielasingen-Worblingen, die diese per Bürgerentscheid noch verhindern wollen. Bei der Gemeinschaftsschule hätten sozialistische Altpädagogen der 1968er Jahre ihren Traum verwirklichen wollen mit einem Schulsystem, das ist in anderen Bundesländern schon gescheitert sei. Die CDU wolle ein System einführen, bei dem in der 6 Klasse zwischen Realschule oder beruflicher Bildung gewählt werden soll, kündigte Hauk an. Auch Wolfgang Reuther als lokaler Abgeordneter sagte, dass er keineswegs ein Freund der Gemeinschaftsschule sei. Es freue sich, dass in Rielasingen-Worblingen nun von allen entschieden werde, wie es dort mit der Schule weiter gehen solle.
Weitere Themen dieses Nachmittags waren die Maut, Fracking, das weitere warten auf die ausgebaute B33, die Gäubahn, die Förderung des ländlichen Raums, die Flut von Asylsuchenden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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