Leitbild 2025 entwickelt für veränderte Rahmenbedingungen
Caritas sucht Profil für die Zukunft

Caritas Singen-Hegau | Foto: Viele Ideen und Visionen aus dutzenden Diskussionen wurden beim Caritasverband Singen-Hegau zu seinem Strategie-Ordner der Zukunftskonzepte verdichtet. Vorsitzender Thomas Fürst, Geschäftsführer Wolfgang Heintschel und der zweite Vorsitzende Jürgen Hilper
  • Caritas Singen-Hegau
  • Foto: Viele Ideen und Visionen aus dutzenden Diskussionen wurden beim Caritasverband Singen-Hegau zu seinem Strategie-Ordner der Zukunftskonzepte verdichtet. Vorsitzender Thomas Fürst, Geschäftsführer Wolfgang Heintschel und der zweite Vorsitzende Jürgen Hilper
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Singen. Einen sehr umfangreichen Strategieprozess hat der Caritasverband Singen-Hegau bereits im Jahr 2015 in die Wege geleitet, nun haben sich viele Gedanken aus dutzenden von Arbeitsgesprächen zu einem Leitbild verdichtet, mit dem die katholische Sozialorganisation sich aktiv den Herausforderungen der Zukunft stellen möchte.
»Vor 10 Jahren hatte unser Regionalverband zwischen Singen und Stockach rund 100 Mitarbeiter. Inzwischen sind wir auf das doppelte Angewachsen und durch die Beteiligung am Singener Elisabethenverein mit seinen neun Kindergärten kommen noch weitere 200 Mitarbeiter dort dazu«, macht es der aktuelle Vorsitzende, Pfarrer Thomas Fürst im Mediengespräch am Dienstag deutlich. Gerade die Flüchtlingskrise der letzten beiden Jahre hat gezeigt, wie schnell sich Aufgabenfelder wandeln können mit entsprechendem finanziellen wie personellen Bedarf. Und rasant verändert sich die Welt zum Beispiel bei den Anforderungen für die Behindertenhilfe und auch die demographischen Veränderungen in unserer Gesellschaft werden ein neues, anderes Profil erfordern. Dazu kommt der bereits bestehende Fachkräftemangel, der auch die Personalgewinnung zu einer großen Herausforderung macht, ergänzt im Mediengespräch Geschäftsführer Wolfgang Heintschel.
Ein prägnanter Auftritt des Verbands werde auch dadurch notwendig, weil es in verschiedenen Bereichen inzwischen auch mehr Mitbewerber vor Ort gibt, zum Beispiel in Singen die Gallus-Hilfe, beziehungsweise Stiftung Liebenau, oder die Zieglerschen Werke in Engen. »Wir wollen da jetzt schon aktiv auf die Zukunft zugehen um nicht zu einem Zeitpunkt reagieren zu müssen, wenn es schon fast zu spät sein könnte«, meint Thomas Fürst. Jetzt galt es die eigenen Stärken auszuarbeiten - mit Unterstützung durch den Diözesan-Caritasverband.
»Dem Fachkräftemangel will der regionale Caritasverband zum Beispiel dadurch entgegnen, dass man, wie andere Wirtschaftsunternehmen auch, zum Beispiel in die Schulen geht, um für die sozialen Berufe zu werben«, so Wolfgang Heintschel. Eine halbe Stelle habe man dafür geschaffen, um Jugendlichen zu vermitteln, dass die menschliche Erfüllung und Arbeitszufriedenheit durch diesen Beruf ein starker Faktor sein kann, denn auf die Höhe der Gehälter hat der kleine Regionalverband einen verschwindend kleinen Einfluss. Das soll überzeugen, schließlich setzt das neue Profil auch auf personelles Wachstum.
Auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit wolle man jetzt stärker Auftreten um den Menschen mehr zu vermitteln, für was die Caritas hier vor Ort stehe. Eine weitere Stärkung des Ehrenamts, eine verbesserte Präsenz in den Umlandgemeinden, eine weiter professionalisierte Verwaltung bis hin zu einem effektiven Schutzkonzept zur Prävention vor sexueller Gewalt stehen auf der Zukunfts-Agenda der Caritas, mit der die Behindertenhilfe wie die Sozialdienste weiter ausgebaut werden sollen.
Auch die Beteiligung am im Bau befindlichen stationären Hospiz mit Palliative Care Zentrum ist für die regionale Caritas einer der Schritte in die Zukunft im Großen. Und im »Kleinen« sollen nun ebenfalls neue Konzepte für die lokalen Gemeindecaritas entwickelt werden.
Ein weiterer ganz konkreter Schritt in die Zukunft werde die notwendige Umsiedlung der Werkstätte St. Pirmin mit ihren 155 Mitarbeitern und 40 Betreuern sein. Gegenwärtig sei man mit der Stadt Singen hier bezüglich eines Grundstücks für einen notwendigen Neubau in Verhandlungen, ließ Wolfgang Heintschel durchblicken. Der bisherige Standort sei einfach an seine Grenzen und in die Jahre gekommen. Eine Sanierung lohnte nicht mehr.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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