Weitere Untersuchungen zu Kosten gefordert
Bund-Ortsgruppen bewerten Klinik-Sanierungsgutachten als "unvollständig"

Im Nachhinein kritisieren nun die BUND Ortsgruppen Singen und Radolfzell das Sanierungsgutachen für das Singener Hegau-Bodensee-Klinikum als unvollständig. | Foto: of/ Archiv
  • Im Nachhinein kritisieren nun die BUND Ortsgruppen Singen und Radolfzell das Sanierungsgutachen für das Singener Hegau-Bodensee-Klinikum als unvollständig.
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Singen/ Radolfzell. Die Ortsverbände Singen und Radolfzell des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) üben im Nachhinein Kritik am Gutachten zur Sanierungsfähigkeit des Hegau-Bodenseeklinikums in Singen, das seit einigen Wochen vorliegt und im Kreistag auch vorgestellt wurde.  Sie fordern, bei der Standortentscheidung Faktoren, wie Infrastrukturmaßnahmen, Flächenverbrauch, ökologische Auswirkungen und deren Kosten einzubeziehen.

Das Gutachten soll eine wichtige Grundlage für die Entscheidung für einen künftigen Krankenhaus-Standort bilden. Diese Entscheidung soll bis zu den Sommerferien fallen, wie unter anderem beim Dialogforum am 10. März mitgeteilt wurde.

„Es fehlen sowohl klinikbezogene als auch ‚krankenhausfremde‘ Gesichtspunkte in diesem Gutachten,“ schreibt nun Thomas Giesinger, Vorstandsmitglied des BUND Radolfzell in einer Medienmitteilung. Rainer Behn, Sprecher des BUND-Ortsverband Singen, fasst die Kritik der beiden BUND-Gruppen so zusammen: "Die Aufgabenstellung des Gutachtens ist sehr eng gefasst. Erwartet wurde eine umfassende Stellungnahme, auch unter dem Aspekt der Chancen des bisherigen Singener Standorts, so die Einbindung angegliederter, geografisch naher sozialer und medizinischer Einrichtungen. Die möglichen Chancen einer Nutzung der vorhandenen flächigen Erweiterungsmöglichkeit am derzeitigen Standort wurden nicht berücksichtigt", meint Behn. Auch Infrastrukturfragen wie die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und die einfache Erreichbarkeit für Singener Stadtbewohner seien in dem Gutachten nicht berücksichtigt worden, meint Behn weiter. Ihm fehlen auch Kosten vor allem für begleitende neue Infrastruktur bei einem Neubau wie ökologische Faktoren (Flächenverbrauch, Hochwasser- oder Trinkwasserschutz und andere). Rainer Behns Fazit: Fazit: „Das Gutachten liefert nur eine isolierte Betrachtung rein auf die Sanierung der Bestandssubstanz. Das kann nicht die Grundlage für eine Entscheidung sein, ob saniert und umgebaut wird oder ein Neubau erfolgt.“
Thomas Giesinger meint weiter, dass man offensichtlich davon ausgehe, dass die Sanierung teurer werde, ohne die Kosten eines Neubaus zu kennen.
Schließlich wiederholt der BUND seine Forderung, bei einem Neubau das ehemalige Krankenhaus sinnvoll weiter zu nutzen, dass Neubauten und Flächenfraß an anderer Stelle vermieden werden.

Quelle: Thomas Giesinger, Vorstandsmitglied des BUND-Ortsverbands Radolfzell

Autor:

Presseinfo aus Singen

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