Stadt will Sportbad erhalten – hofft aber auf eine Modernisierung in den nächsten 5 Jahren
Braucht Singen ein familienfreundlicheres Hallenbad?
Singen (stm). Das Singener Hallenbad wurde 1972 gebaut und ist sichtlich in die Jahre gekommen. Gerade deshalb wurde es beim diesjährigen Narrenspiegel der Poppelezunft gehörig und unter schallendem Gelächter durch den Kakao gezogen.
Doch leider scheint sich die Situation sogar weiter verschlechtert zu haben. Wie ein langjähriger Badegast gegenüber dem WOCHENBLATT erklärte, besuche er aus Platz- und Hygienegründen das Singener Hallenbad mit seinem Sohn nicht mehr, nachdem er jahrelang jede Woche seine Bahnen hier geschwommen hätte. Singen brauche kein Spaßbad, sondern vielmehr ein Familienbad mit einem größeren Nichtschwimmerbereich, wünscht er sich.
Laut des 2015 vorgestellten Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) 2030 für Singen steht er mit seiner Meinung keineswegs alleine da. Über ein Drittel der teilnehmenden Bürger bewerteten das Hallenbad als schlecht, noch einmal 40 Prozent gaben ihm die Noten 3 und 4. 30 Prozent wünschten sich in diesem Zusammenhang ein modernes Hallenbad für Singen.
Grund genug für das WOCHENBLATT bei der zuständigen Bürgermeisterin Ute Seifried nachzufragen: Deutlich widerspricht diese den Beschwerden zur Sauberkeit. Zwar sei das Bad alt, doch picobello gereinigt. Zudem investiere die Stadt immer wieder in die Technik wie Filteranlagen, um die Hygienerichtlinien zu garantieren. Im Haushalt 2017 seien hierfür 70.000 Euro für neue Filteranlagen veranschlagt.
Laut der Bürgermeisterin sei die Modernisierung des Hallenbades immer wieder im Gespräch. Doch habe man sich entschieden, den Ausbau der dreiteiligen Sporthalle zu priorisieren. Sie hofft je nach Abstimmung mit dem Regierungspräsidium zum Haushalt, dass eine Umsetzung dieser 2018/19 erfolge könne. Innerhalb der nächsten fünf Jahren möchte sie die Modernisierung des Hallenbades anfassen. Bis zu fünf Millionen Euro veranschlagt Seifried hierfür. Dabei ist ihr wichtig, dass das funktionale Sportbad mit seinen 25 Meter-Becken erhalten bleibe. Die Stimmung beim 20. AquaSphere-Hohentwiel-Festival mit 266 Schwimmern aus 21 Vereine Italiens, Österreichs, der Schweiz und Deutschlands am Wochenende sei großartig gewesen, so Seifried.
Besonders wichtig ist es der Singener Bürgermeisterin, dass die Eintrittspreise ins Bad für Familien sozial erschwinglich seien. Deshalb sei ein Privatinvestor keine Option. Dennoch wünscht sich Seifried einen Planschbereich für Kleinstkinder. Vom Platzangebot sei man allerdings begrenzt, höchstens auf der Schmalseite Richtung Radolfzellerstraße könne man erweitern. Denkbar sei auch eine kleine Rutsche am Nichtschwimmerbereich.
Unterstützung findet die Bürgermeisterin bei der CDU-Fraktion, die Mitte November das Hallenbad begutachtet hatte. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Gebäudesubstanz des Bades sehr gut ist. Wünschenswerte Modernisierungsmaßnahmen im Bereich der Wärmetechnik und der Wasseraufbereitung sollten im Zuge der Generalsanierung und Generalmodernisierung angegangen werden, die nach Wunsch der CDU-Fraktion mittelfristig angegangen werden soll, heißt es.
Wie Fraktionsvorsitzende Veronika Netzhammer gegenüber dem WOCHENBLATT betonte, liege die Priorität der CDU zunächst allerdings ebenfalls auf der dreiteiligen Sporthalle. Deutlich plädierte Netzhammer wie die Bürgermeisterin, dass nach einer Modernisierung die sozial verträglichen Eintrittspreise beim Hallenbad gehalten werden können.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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