Volle Bahnen beim traditionellen Hohentwielturnier des BBBC Singen
Boule – trotz Regen eine runde Sache
Singen. Regenschauer, Pfützen, ungemütliche Temperaturen – widrig war die Witterung am Sonntag auf dem Clubgelände des BBBC – des Badischen Bodensee- Boule-Clubs in Singen. Das tat aber der Begeisterung auf den Plätzen beim traditionellen Hohentwiel-Turnier keinen Abbruch.
Denn erst wenn das »Schweinchen« schwimmt, wird die Partie abgebrochen, heißt eine Boule-Regel. So weit kam es am Sonntag nicht – die Teams zeigten Ausdauer, denn die letzten Entscheidungen fielen unter Flutlicht.
Um das »Schweinchen«, die kleine Kugel – auch Cochonnet genannt – dreht sich alles beim französischen Nationalsport. So nah wie möglich müssen die SpielerInnen ihre Kugeln daran platzieren um Punkte zu sammeln. Wer zuerst 13 Punkte erreicht hat, hat gewonnen. Gespielt wird in un-
terschiedlichen Formationen wie Tête à Tête (1:1), Doublette (2:2) oder Triplette (3:3), bei denen die Spieler das Legen und Wegschießen der Kugeln aufteilen.
Am treffsichersten waren beim 44. Hohentwiel-Turnier Stefan Walker (Bad Saulgau) und Hille Lissner (Konstanz). Sie gewannen gegen Harald Mayer und Karin Sumser aus Merzhausen in einen hochklassigen Finale mit 13:5.
66 Boule-Mannschaften aus dem ganzen Land trafen sich unweit des FC-Stadions auf dem BBBC-Gelände, um ihrer Leidenschaft zu frönen. Auch aus der Region waren Teams am Start. Denn Boule ist ein beliebter Freizeitsport, der unter anderem in Mühlhausen-Ehingen, Engen, Iznang, Gottmadingen und Worblingen gespielt wird. Der BBBC Singen kann zudem zwei Liga-Mannschaften vorweisen, die in der Ober- und Bezirksliga spielen.
»Boule spielen kann jeder«, ist der 1. Vorstand Heinz Stutzig überzeugt. Dies belegt auch die Altersspanne im Club: Der älteste Spieler in Singen ist stolze 89 Jahre alt, der jüngste gerade einmal zwölf.
Besondere Begabungen braucht es nicht für das runde Vergnügen mit den etwa 700 Gramm schweren Kugeln. Eine gute Auge-Hand-Koordination und ein gefühlvolles Händchen sind ausreichend, der Rest kommt mit Übung und Erfahrung, weiß Stutzig. Je nach Bodenbelag der Bahnen werden die Kugeln flach oder hoch geworfen – eine Kunst, die für manchen Aha-Effekt sorgt.
Wie rege das Vereinsleben mit seinen 64 Mitgliedern beim Boule-Club Singen ist, bewies das bestens besuchte Turnier mit ausgezeichneter Verköstigung und guter Stimmung. Einzig Nachwuchssorgen plagen die Verantwortlichen. Deshalb freuen sie sich immer, wenn Gäste zum Boule schnuppern kommen oder Gruppen das Spiel mit den Kugeln ausprobieren wollen. Dies ist auch für Menschen mit Handicap möglich, erklärt Heinz Stutzig und erinnert sich an einen Aktionstag der Caritas Singen-Hegau, als die Besucher ebenso viel Spaß an dem Spiel mit den Kugeln hatten wie erfahrene Spieler.
Weitere Infos unter www.bbbc.de.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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