Verbindungen auf vielen Ebenen geknüft
Besuch aus Kobejaki schafft den schnellen Takt

Foto: Die große Delegation aus Kobeljaki beim Emfpang durch die Stadt Singen im Ratssaal. swb-Bild: pr
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Singen. Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Singen und Kobeljaki besuchte eine 50-köpfige Delegation aus der Ukraine kürzlich den Hegau. Mit dabei waren der Chor und das Tanzensemble Tschebretzy aus Biliki im Kreis Kobeljaki, das Ensemble Worskla, fünf Schüler und Schülerinnen sowie eine offizielle Delegation.

Die Reise war weit und lang, nach über 40 Stunden Busfahrt kamen die Gäste bei hochsommerlichen Temperaturen in Singen an. Das Besuchsprogramm war dicht getaktet: Konzert in der Christlichen Schule in Hilzingen am Freitag, Auftritt auf dem Stadtfest in Singen am Samstag, Auftritt beim Gemeindefest von St. Elisabeth am Sonntag, vielfältige Besichtigungen in und rund um Singen.

Ganz spontan erklang vom Chor bei der Führung in der Theresienkapelle ein geistliches Lied, auch in Erinnerung an die Zwangsarbeiter aus der Ukraine, die während des Zweiten Weltkriegs nach Singen deportiert worden waren. Das freute besonders den Ehrenbürger und Zeitzeugen Wilhelm Waibel, der auf diese Verbindungen hinwies.

OB Bernd Häussler sprach mit der Landrätin Tamila Schewtschenko über die Unterstützung des Krankenhauses in Kobeljaki und die Abwicklung des anstehenden Hilfstransportes, den Familie Schaible organisiert. Das Stadtoberhaupt bekam symbolisch ein neues Straßenschild aus Kobeljaki überreicht: dort gibt es seit ein paar Wochen nun eine Singen-Straße, nachdem es hier vor Ort schon länger eine Kobeljaki-Straße gibt. Die Umbenennung erfolgte im Rahmen der sogenannten Dekommunisierung in der Ukraine, wonach Relikte aus der Sowjetzeit wie Denkmäler oder kommunistische Straßennamen abgeschafft werden müssen.

Zudem wird die Stadt Singen den Ukrainern ein gebrauchtes und hier nicht mehr benötigtes Feuerwehrfahrzeug überlassen. Das Gemeinderatsmitglied Wolfgang Werkmeister, der sich auch aktiv in der Städtepartnerschaft engagiert, zeigte dem Feuerwehrkommandanten Viktor Popruga aus Kobeljaki das bereit gestellte Fahrzeug, ebenso besuchte er mit seinem ukrainischen Kollegen zahlreiche Feuerwehren in der Region.

Viktor Popruga ist zugleich Rotary Mitglied und wurde hier von dem Partnerschaftsbeauftragten Peter Hänssler zu einem Meeting mitgenommen, um über die Situation in der Ukraine zu berichten. Die mitgereisten fünf Schüler und Schülerinnen im Alter von dreizehn bis 17 Jahren freuten sich über einen spontanen Besuch im Schwimmbad und erlebten zusammen mit Singener Schülern ein public viewing in der Gems.

Der Besuch stand unter dem Zeichen der Begegnung. Den Ukrainern gefielen die Stadt, ihre Einkaufsmöglichkeiten und die schöne Hegaulandschaft. Höhepunkt des touristischen Programms war dann ein Besuch im idyllischen Stein am Rhein.

Die hiesigen Zuhörer und Zuschauer waren erstaunt über die hohe Professionalität der Darbietungen. „Weil die Gäste einen halben Tag früher als geplant ankamen, floss ziemlich viel Schweiß bei der Ankunft. Ohne die tolle Unterstützung von Markus Demmer und Alexandra Wolf von der Stadtverwaltung wäre der Auftakt ziemlich schief gegangen. Mich freut es sehr, dass unsere hiesigen Gastfamilien, in denen ein paar Ukrainer untergebracht waren, sehr gute Erfahrungen gemacht haben, so dass dann beim Abschied auch einige Tränen liefen“, erzählt Carmen Scheide.

Der Besuch war wichtig für die Städtepartnerschaft, da die Singener ein tolles Kulturprogramm geboten bekamen und nun wieder neue Personen sich für den Austausch mit Kobeljaki interessieren. Zudem konnten auch die jüngere Generation mit einbezogen werden, die nun fleissig auf facebook Erinnerungsfotos postet. Alles ist unter Singen-Kobeljaki zu finden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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