Edith Sitzmann will sich um Problem »Dellenhau« kümmern
Bei Finanzministerin ging es um »Kies«
Singen. Eigentlich wollte die Finanzministerin Baden-Württemberg Edith Sitzmann bei ihrem Besuch in der Singener Stadthalle am Mittwochabend nur kurz über den Kiesabbau im Dellenhau reden und sich dann ihrem Hauptthema dem »Kies«, den sie seit letztem Jahr in der Grün-Schwarzen Landesregierung verwaltet zuwenden. Doch ein Großteil der Zuhörer interessierte sich nur am Rande dafür, dass die Grüne Ministerin mit Blick auf Generationengerechtigkeit keine neuen Schulden machen will. Und zugleich als Finanzministerin den angefallenen Sanierungsstau der Infrastruktur und bei öffentlichen Gebäuden angehen will und um Baden-Württemberg noch sicherer zu machen, 381 neu Polizisten einstellt.
Viele Gemeinderäte verschiedenster Fraktionen und auch Singens Bürgermeisterin Ute Seifried waren gekommen, um ihren Unmut über das »ökologische Desaster« infolge eines Kiesabbaus im Dellenhau kundzutun. Seifried tat dies auch im Namen der Gemeinden Rielasingen-Worblingen und Gottmadingen und bekam hierfür viel Applaus. Sitzmann versprach, sich um die Sache gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger zu kümmern. Noch kenne sie die Faktenlage zu wenig, so die Ministerin. Doch sie sei sicher, dass auch das Regierungspräsidium die eingehenden Stellungnahmen intensiv prüfen werde.
Veronika Netzhammer von der CDU war sogar, wie einst die Grünen mit einem Plakat gegen den Kiesabbau gekommen. Als ihr kurz sogar das Weiterreden untersagt wurde, dürften sich einige Anwesenden ob der vertauschten Rollen gar die Augen gerieben haben.
Im Namen des Hegau-Bodensee-Klinikums sprach sich Frank Hinder ob des Risikos einer Feinstaubbelastung für das Krankenhaus gegen einen Kiesabbau aus.
Einen Dämpfer erhielten die Kiesgegner durch die Aussage des Grünen Kreisrats Prof. Dr. Rainer Luick, dass der Planungsausschuss des Regionalverband Hochrhein-Bodensee in seiner Sitzung vom Dienstag der Umwidmung des bisherigen Sicherungsgebiets im Dellenhau aufgrund eines Flächentauschs mit Überlingen an Ried zugestimmt habe.
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- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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