Konkrete Planung über eine Million Euro teurer als Haushaltsansatz
Beethoven-Erweiterung nicht als Passivhaus
Singen (of). Die Beethovenschule soll im Zuge des Ausbaus zur Gemeinschaftsschule um sechs Klassenräume nebst der entsprechenden Infrastruktur, sprich „Lernlanschaften“ erweitert werden. Der mit der Planung beauftragte Architekt Bernhard Nägele stellte am Mittwoch im Schulausschuss die Planung und das Raumprogramm vor, aufgrund dessen die entsprechenden Zuschussanträge gestellt werden können. Nägele hat den Anbau an der Westseite des bestehenden Schulgebäudes vorgesehen, da an dieser Stelle eine gute Verbindung zu den Gängen des Altbaus geschaffen werden könne. Der Neubau soll sich auch mit seiner Gestaltung vom Altbau sichtbar absetzen. Präsentierte Gebäudeansichten blieben aber vorerst den Ausschussmitgliedern vorbehalten und waren nicht weiter öffentlich zugänglich.
Der Rektor der Beethovenschule, Oliver Schmohl, zeigte sich froh über den nun erreichten Planungsstand, der auf eine Realisierung in 2017 hoffen lässt: die Gemeinschaftsschule benötige durch ihre neuen Lernformen mehr Platz und andere Raumstrukturen für die Fachräume, da habe man in den letzten Jahren im bestehenden Gebäude doch einige Kompromisse eingehen müssen. Durch die Zunahme an Schülern für die Zweizügige Gemeinschaftsschule musste in der Schule auch auf Container als Zwischenlösung gesetzt werden.
Wie Bürgermeisterin Ute Seifried informierte, liegen die nun konkret kalkulierten Kosten um einiges über den bisherigen Plänen. Im Haushaltsplan waren 2,9 Millionen Euro vorgesehen gewesen, der Entwurf von Bernhard Nägele kommt auf über vier Millionen Euro. Man habe sich deshalb entschieden, das Haus nicht im Passivhausstandard zu bauen, wie das eigentlich seit fünf Jahren für die städtischen Gebäude in Singen festgelegt ist. Dadurch könne man rund 340.000 Euro einsparen, so Ute Seifried. Und das leichten Herzens, weil laut der Vorlage errechnet wurde, dass sich die obigen Mehrkosten innerhalb von 20 Jahren ohnehin nicht amortisieren würden. Weil sich darum eine größere Diskussion entwickelte und auch der Finanz- und Verwaltungsausschuss am Dienstag genau über dieses Thema entscheiden muss, wurde darüber auch getrennt abgestimmt. Während es für die Planung im Ausschuss einstimmige Zustimmung gab, enthielten sich die Stadträte der der Neuen Linie bei der Abstimmung zum Thema Passivhausstandard, auch weil sich Singen ja um einen „Energie Award“ beworben habe.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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