Stadt Singen rät zur Umfahrung der Schaffhauser Straße in den nächsten Wochen
Bahnübergang wird durch Umleitung zum Nadelöhr
Singen. Die komplette Sperrung der Rheintalbahn bei Rastatt wirkt sich auch auf den Schienenverkehr in Singen aus. So wird die Bahn ihren Güterverkehr auf vier verschiedene Ausweichtrassen verlagern. Zwei davon, nämlich die Trasse der Gäubahn über Horb und Singen sowie die Strecke Ulm-Friedrichshafen-Singen, werden davon betroffen sein.
Die Bahn teilte dem Landratsamt Konstanz in einer schriftlichen Anfrage mit, dass ab sofort 40 Züge täglich über die Gäubahn und 14 über die Strecke Friedrichshafen umgeleitet werden. Die Güterzüge verteilen sich über den gesamten Tageszeitraum, würden also auch nachts verstärkt vorkommen, damit während der Hauptverkehrszeit der Personennahverkehr fahren kann, teilte die Bahn weiter mit, worüber nun wiederum die Pressestelle der Stadt Singen informierte.
Nach aktueller Sachlage und Ankündigung sollen die Bauarbeiten in Rastatt voraussichtlich bis zum 7. Oktober abgeschlossen sein.
Auf den Vorschlag der Vertreter des Landkreises und Oliver Rahn von der Stadt Singen, die beim Informationsgespräch am vergangenen Freitag im Verkehrsministerium in Stuttgart anregten, die Züge mit reduzierter Geschwindigkeit durch die Stadt fahren zu lassen, habe man nun eine abschlägige Antwort bekommen. „Aufgrund der geringen Kapazitäten der Strecke wurde die Reduzierung der Geschwindigkeit wieder verworfen, da dies zu weiteren Kapazitätseinschränkungen führen würde“, heißt es in der Antwort des Regionalbereichs Südwest der Bahn, gab Pressesprecher Achim Eickhoff als Information weiter.
Durch die Umleitung des Güterverkehrs auf die Gäubahn werden sich die Schranken am Bahnübergang an der Schaffhauser Straße um einiges öfter schließen also sonst üblich. Die Stadtverwaltung habe zusammen mit der Polizei die neue Situation eingehend geprüft. Nach derzeitigem Sachstand kommt eine komplette Umleitung des Verkehrs nicht in Betracht, da die Schaffhauser Straße derzeit auch Teil der offiziellen Umleitungsstrecke für den LKW-Verkehr ist, der wegen der Bauarbeiten auf der Autobahn zwischen Hizlingen und Singen bis Ende November ausweichen muss.
Ortskundigen Fahrern wird allerdings geraten, die Schaffhauser Straße in der nächsten Zeit zu meiden und lieber die Westtangente zu nutzen. Die Rettungsdienste und das Klinikum sowie die Feuerwehr sind bereits über die aktuelle Situation informiert worden. Die zuständige Stelle bei der Bahn wurde aufgefordert, das erhöhte Güterzugaufkommen bestmöglich zu optimieren, damit die Schranken an der Schaffhauser Straße nicht länger als nötig geschlossen bleiben müssen. Denn immer wieder gibt es hier Situationen, dass Güterzüge, die keine Einfahrt in den Singener Bahnhof signalisiert bekommen, durch ihren Stillstand den Bahnübergang zum Teil mehrere Minuten blockieren, was zu enormen Rückstaus führen kann, wie Achim Eickhoff auf Nachfrage erläuterte.
Auf den Personennahverkehr werde sich die neue Situation nach Auskunft der Bahn voraussichtlich nicht negativ auswirken.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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