Sichelhenke ganz trocken eröffnet

"Azapft isch " in Bohlingen

Bohlingen (of). Nach einem sehr trockenen Sommer, der aufgrund seiner Hitze sogar ein vorzeitiges Einbringen des Getreides für die Erntekrone nötig machte, wurde die Bohlinger Sichelhenke am Freitagabend auch ganz "trocken" mit einem fast perfekten Bieranstrich durch den Singener OB Bernd Häusler und die Vorsitzende des Musikverein Bohlingen, Heike Herb, eröffnet. Erb gestand in ihrer Begrüßungsrede, dass ihr noch immer ein Stück Gänsehaus verursache, wenn sie da mit dem Umzug und den Schnitterinnen und Schnittern mit der Erntekrone auf den Schultern in das volle Festzelt einziehe. Der Umzug selbst war zur 60. Auflage des Bohlinger Erntefestes in seiner jetzigen Form da schon mal ein historisches Ereignis. Denn erstmals war für diese Funktion der Musikverein aus dem Nachbardorf Überlingen am Ried hier engagiert worden. "Vor 20 Jahren wäre so was noch undenkbar gewesen", zeigte sich der langjährige Vorsitzende des Vereins, Jürgen Schröder da beeindruckt. Da habe das im Sommer gefeierte Verbandsmusikfest doch für eine neue Nähe der Vereine gesorgt, meinte denn auch Heike Erb.

Zum Empfang vor dem Umzug hob Ortvorsteher Stefan Dunaiski auf die Leistung der Dorfgemeinschaft ab, die dieses Fest Jahr für Jahr zu einem Höhepunkt mache. Heike Erb konnte an diesem Tag gar ihrer Mutter zum Geburtstag gratulieren und gestand, das ihr Musikverein hier bei den Vorbereitungen schon an die grenzen des Leistbaren komme, noch am Eröffnungstag sei noch richtig viel zu machen gewesen, damit das Festzelt zur schönsten Bauernstube im Land werde. Erntekönigin Stefanie König verwies in ihrem Grußwort darauf, dass man angesichts des trockenen Sommers dieses Jahr erstmals das historische Mähen als Einstimmung auf das Fest einige Wochen nach vorne verlegen musste. Singens OB Bernd Häusler lobte die Bohlinger zum Bieranstich der Jubiläumsausgabe für ihre Liebe zur Heimat und auch die zu diesem Anlass eigens aus dem Urlaub in Oberbayern herangeeilte Landtagsagbeordnete Dorothea Wehinger zeigte sich stolz, dass hier die Heimat genauso hoch gehalten werde, wie an ihrem Urlaubsort. Und das sei die Heimat auch wert, befanden die Sprecher, bevor sie zum Hammer griffen.

Am Samstag geht es schon weiter mit dem Oldtimertreffen ab 11 Uhr auf dem Festplatz.