Abbau von 1,7 Hektar bei Überlingen genehmigt
Auskiesung beim Erlenwald geht weiter
Singen. Mit dem Faust in der Tasche, so Oberbürgermeister Bernd Häusler, stimmte der Ausschuss für Stadtplanung und Bauen bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung am Mittwoch, der Erweiterung des Kiesabbaugebiets im Walddistrikt ”Erlenwald“ bei Überlingen am Ried zu. Die Firma Kieswerk Birkenbühl GmbH will in Nachbarschaft zu dem jetzigen Abbaugebiet auf einer Fläche von Forst BW 1,77 Hektar den Kies im Trockenabbau gewinnen. Der Abbau erfolgt von Westen nach Osten. Das beantragte Abbaugebiet ist vollständig bewaldet. Die grundlegende Zielsetzung der Rekultivierungsplanung ist die Wiederbewaldung der gesamten abgebauten Flächen, heißt es in der Vorlage. Für die Auskiesung sind zwei bis drei Jahre vorgesehen.
Die Genehmigung müsse erteilt werden, so Häusler, denn das Gebiet liege im Vorranggebiet. Dennoch hatte der Ortschaftsrat in Überlingen am Ried dies in seiner Sitzung abgelehnt und auch der Gemeinderat in Rielasingen-Worblingen hat seine Ablehnung als benachbarte Gemeinde ausgedrückt.
Für Marion Czajor (Neue Linie) sei das eine Retourkutsche des Kiesbetreibers, da die Stadt Singen eine Auskiesung von städtischem Gebiet ausgeschlossen habe. Wie der Rathauschef weiter erklärte, stehe man deshalb kurz vor dem Ankauf einer angrenzenden Waldfläche von Radolfzell.
In der Sitzung wurde zudem einstimmig Stellungnahme der Stadt Singen zur Fortschreibung des Teilregionalplans Oberflächennahe Rohstoffe für die Region Hochrhein-Bodensee zugestimmt. Diese fordert eine Flächenreduzierung durch Nassauskiesung und die Herausnahme des Kiesabbaugebiets nahe dem EKZ, in Überlingen am Ried sowie im Dellenhau. Zudem wurde darüber informiert, dass noch nicht geklärt sei, ob der aktuelle Regionalverband diese Beschlüsse fasse oder erst das neu gewählte Gremium.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare