Grüne boten Führung bei "ReTerra"
Aus Bioabfall wird Energie und Kompost

Reterra-Betriebsleiter (in Gelb) Christian Goldschmidt bei der Führung durch die Anlieferbunker für die Bioabfälle, die hier als "Rohstoff" zur Gewinnung von Biogas und damit Strom, wie für Kompost genutzt werden. | Foto: OV Grüne Singen
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  • Reterra-Betriebsleiter (in Gelb) Christian Goldschmidt bei der Führung durch die Anlieferbunker für die Bioabfälle, die hier als "Rohstoff" zur Gewinnung von Biogas und damit Strom, wie für Kompost genutzt werden.
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Singen. Im Rahmen seiner Reihe „Wissen vor Ort“ lud der Singener Ortsverein von "Bündnis 90/Die Grünen" kürzlich zu einer Besichtigung des Kompostwerks in Singen ein. Das Kompostwerk, das seit 2017 Reterra heißt, wird von Christian Goldschmidt geleitet. „Re“ steht für Recycling und „Terra“ für Erde, erklärte Regina Henke vom Ortsverband der Grünen bei der Einführung.

Anhand einer Präsentation erläuterte Christian Goldschmidt den Prozess von der Anlieferung bis zum Kompost und der Energiegewinnung. Die Anlagen wurden in den letzten Jahren mit sehr hohen finanziellen Aufwand modernisiert und zum Teil neu gebaut.

Jährlich werden ca. 15.000 Tonnen Grüngut und 75.000 Tonnen Bioabfall angeliefert, davon etwa 30.000 Tonnen aus dem Landkreis Konstanz. Fremdstoffe wie Kunststoffe oder Metalle müssen mühsam über Siebe und Magnetabscheider aus dem Bioabfall entfernt werden. Hier wünscht sich Christian Goldschmidt noch mehr Kontrollen durch die Kommunen.

Die Biogasanlage ist seit 4 Jahren in Betrieb und vergärt rund 45.000 Tonnen Bioabfall. Aus einer Tonne dieses "Rohstoffs" werden etwa 130 Kubikmeter Gas gewonnen. Die umweltfreundliche und effiziente Anlage arbeitet nach dem Valorga-Verfahren. Dabei wird Biogas in einen Fermenter gepresst und mit verschiedenen Bakterienkulturen vermischt.

Aus den 7 Millionen Kubikmetern dort gewonnenem Biogas werden in zwei Blockheizkraftwerken rund 16 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt. Der Strom wird zum Teil selbst genutzt, der Rest wird ins öffentliche Netz eingespeist. Für die Abwärme gibt es derzeit noch keinen Abnehmer. Hier ruhen die Hoffnungen auf dem geplanten Gewerbegebiet Tiefenreute, das auch in einer annehmbaren Entfernung für ein Nahwärmenetz liegen würde.

Beim Rundgang über das Betriebsgelände konnten alle Stationen der Bioabfallverarbeitung besichtigt werden. Besonderes Interesse galt den Endprodukten. Der hochwertige Kompost aus der Grüngutaufbereitung, der vor allem von Gartenbaubetrieben und privaten Gartenbesitzern genutzt wird, hat einen typischen Kompostgeruch. Gespannt waren alle Teilnehmer auf eine Probe aus der Vergärungsanlage. Der Geruch war nicht unangenehm und nicht zu vergleichen mit dem Geruch in der Anlieferungshalle. Dort verhindern mehrere Tore, dass der Geruch nach außen dringt. Das Produkt der Vergärungsanlage, das monatlich auf Schadstoffe untersucht wird, ist ein hochwertiger Dünger und wird in der Landwirtschaft eingesetzt.
Die neu errichtete Photovoltaikanlage auf den verschiedenen Dächern hat eine Leistung von weiteren 950 kWh und wird in Kürze in Betrieb genommen.

Quelle: OV Bündnis 90/ Die Grünen Singen, Eberhardt Röhm

Autor:

Presseinfo aus Singen

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