Vorhaben kann ohne Erhaltungssatzung genehmigt werden
Aufstockung geht für das Becker-Geburtshaus

Becker-Haus | Foto: Eine Aufstockung in der Singener Scheffelstraße hatte im Vorfeld noch für viel Wirbel gesorgt. Nun wurde sachlich im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen zugestimmt. Der Plan zeigt das Gebäude von der Scheffelstraße aus gesehen, den Dach-Wintergarten würd
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Singen. Grünes Licht hat der Ausschuss für Stadtplanung und Bauen am Mittwoch für die Aufstockung des Gebäudes Scheffelstraße 12 bekommen. Das Haus hat deshalb eine besondere Bedeutung, da es das Geburtshaus des Malers Curth Georg-Becker ist, was aber bislang nicht gewürdigt ist am Gebäude selbst. Das hatte im vergangenen Jahr dann doch für einige Diskussionen gesorgt mit der Frage, ob das Gebäude nicht noch unter Denkmalschutz gestellt werden sollte. Die Voraussetzungen dafür sind aber nicht erfüllt. Die Stadt ist derzeit dabei eine „Erhaltungsssatzung“ vorzubereiten um hier Prioritäten zu setzen. Das Gebäude sei zu einem späteren Zeitpunkt schon in der Dachkonstruktion umgebaut worden, sagte Wacker in der Sitzung. Das angrenzende Gebäude sei gar ein Neubau aus den 1980er Jahren. Deshalb wurde das im Mai eingereichte Baugesuch nun auch nach Paragraph 34 zu beurteilen. Das Bauvorhaben fügt sich in die Umgebungsbebauung ein, so Patrick Wacker. Laut den am Mittwoch vorgestellten Plänen bleibt Fassade des Gebäudes selbst in ihrer Gestalt erhalten. Durch den Ausbau und Aufstockung über eine Dachoptik, bei der es ganz oben sogar noch eine Art Wintegarten und Dachgarten selbst geben soll (was aber von der Straße aus Unsichtbar bleibt) gewinnt das Haus deutlich an Höhe.

Dietrich Bubeck (Grüne) sagte, die Scheffelstraße sei einer der letzten hübschen Straßen. Man müsse jungen Menschen eine Orientierung geben, meinte und sah das Gebäude als Identifikationspunkt, zumal sich mit der Nachbarschaft der Postarkaden „Der Umbau ist ein weiterer Schritt zur Gesichtslosigkeit der Innenstad“, meinte er weiter und fordere die Pläne zur Überarbeitung wieder zurück zu geben. Walafried Schrott (SPD) bemerkte, dass er gut zustimmen könnte. Der Investor hätte schon an anderen Stellen der Scheffelstraße durch seine Planungen dafür gesorgt, dass man Straßenecken wieder erkenne. Architekt Volkmar Schmidt-Förster (FW) wollte das Wort Verunstaltung hier nicht genannt hören. Der Investor erhalte ja genau das, was an alter Bausubstanz an dem Gebäude erkennbar sei und das sei aus seiner Sicht gut gelungen. Klaus Niederberger (CDU) bemerkte, dass der Bauherr eigentlich sogar das Recht hätte, das Gebäude abzubrechen. Der Bauherr vollziehe hier nun eine sinnvolle Revitalisierung und man könne da vertrauen, dass was Gutes dabei rauskommt. Auch Markus Weber (NL) und Kristen Brößke (FDP) signalisierten für ihre Parteien sachliche Zustimmung. Dem Bauantrag wurde schließlich mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung aus der Reihe der Grünen-Fraktion zugestimmt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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