Susanne Klingenstein zu Gast unterm Hohentwiel
Auf Spuren jüdischer Geschichte in Singen
Singen (of). Die deutsch-amerikanische Literaturwissenschaftlerin Susanne Klingenstein begab sich vor einer Lesung am Montag in der »Färbe« über ihre Beziehung zu Martin Walser noch auf Spurensuche nach der jüdischen Vergangenheit im Hegau.
Der Weg in die Scheffelstraße war nicht weit, dort konnte die ehemalige Stadtarchivarin Reinhild Kappes berichten, wie sie die jüdische Geschichte der Stadt, die nach dem letzten Krieg lieber noch verschwiegen wurde, neu entdeckt hatte, was dann unter anderem zu einem Buch anwuchs, das unter dem Titel "Und in Singen gab es keine Juden" zum 50. Jahrestag der sogenannten "Reichtskristallnach" doch für Aufsehen sorgte - denn gerdade die Scheffelstraße war durch Händler mit jüdischem Ursprung geprägt, die hier auch die ersten modernen Kaufhäuser der jungen Stadt eröffneten.
Singens OB Bernd Häusler konnte anhand der Stolpersteine den neuen Umgang in der Stadt mit der jüngeren Geschichte vorstellen. Zum Beispiel am ehemaligen Kaufhaus »Guttmann«. Denn die jüdische Geschichte endete dann doch mit der Deportierung der Juden, denen nicht schon vorher die Flucht gelungen war. Auch Gailingen gehörte im Beisein von Veronika Netzhammer auf dem Programm.
Der in Boston lebenden Autorin ist unsere Region keineswegs unbekannt. Sie wurde in Baden-Baden geboren, wuchs zum Teil im Kanton Glarus auf und promiovierte in Heidelberg. Als Schülerin hatte sie einmal den Scheffelpreis gewonnen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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