Färbe-Förderverein ist optmistisch
Auch dieser Ausnahmezustand wird geschafft
Singen. Die Reihe von Ausnahmezuständen für das Singener Theater "Die Färbe" reißt einfach nicht ab. Denn nach den Corona-Spielverboten und dem Preisstrudel in Folge des Ukrainekriegs wurde das Theater im letzten Juni durch einen gravierenden Starkregen heimgesucht, der die Räume förmlich mit Dreckwasser durchflutete. Die Sanierung wird wohl bis zum nächsten Sommer andauern müssen.
Dass das Theater hier auf die Unterstützung des Fördervereins bauen kann, wurde im Rahmen der Hauptversammlung am Montag, 2. Dezember, durch den Vorstand unterstrichen.
Die Vorsitzende des Fördervereins, Veronika Netzhammer, sagte, dass die Schäden viel größer seien als befürchtet und nun durch die Besitzer, die das Anwesen an die Stadt Singen vermietet haben, welche wiederum die Färbe hier als Untermieter genommen hatte, um das Theater abzusichern, doch einer großen Sanierung unterzogen werden muss, bei der die Kneipe entkernt werden und alle Infrastruktur neu aufgebaut werden müsse.
Schon zur Energiekrise hatte der Förderverein seinen Zuschuss an das Theater deutlich erhöht, unterstrich Netzhammer, wenn man es schon mit der dritten Herausforderung zu tun habe, die nun das Wetter oder der Klimawandel bescherte.
Gut sei auch gewesen, dass die Stadt Singen vor einem Jahr auch noch eine deutliche Erhöhung der Unterstützung beschlossen hatte, was angesichts der aktuellen Haushaltslage der Stadt wohl dieses Jahr so nicht geschehen sei. Einzig das Land als Partner der Stadt in der Kulturförderung habe seinen Zuschuss nicht erhöht, meinte die Vorsitzende des Färbe Fördervereins. Der Landkreis hat seinen symbolischen Zuschuss im Rahmen der Haushaltssitzung leicht angehoben.
Das Theater müsse ja nicht nur die höheren Energiepreise, sondern auch Tariferhöhungen für die SchauspielerInnen in diesem Jahr schultern, weshalb hier eine Reaktion des Lands überfällig sei, ergänzte Intendantin Cornelia Hentschel dazu im Blick auf die aktuellen Haushaltsverhandlungen dort. Der Förderverein selbst stehe auf sehr stabilen Füßen, wie Kassier Jens Heinert in seine Bilanz aufführte.
Neue Aufführungszeiten
Derzeit läuft des auch im Ausweichquartier Basilika gut, in das auch die Ballettschule von Ines Kuhlicke umgezogen ist, in der im Obergeschoss geprobt wird. Nach über 45 Jahren kündigte sich auch die Notwendigkeit zu einer Veränderung der Spielzeiten an, wie Cornelia Hentschel in ihrer Zwischenbilanz bemerkte. Ab dem kommenden Jahr wolle man es einigen Nachmittagsvorstellungen probieren, weil es doch mehr lebensältere Besucher im Theater gibt, über die man sich wegen der Treue sehr lohne und die auch zu verstehen gegeben, hatten, dass ihnen die Abendvorstellungen einfach zu spät seien. Der Mittwoch solle nun nachmittags bespielt werden, zugleich wolle man dafür ein vergünstigtes Schülerticket ausprobieren, um eine Verjüngung des Publikums einleiten zu können.
Aufgrund des Provisoriums müsste man derzeit anderen Veranstaltern eine Absage erteilen. Eine besondere Ausnahme werde aber der 2. Februar nächsten Jahres sein, an dem es eine Gedenk-Matinee anlässlich der Befreiung des KZ-Auschwitz geben solle, die sich am 27. Januar zum 80. Mal jährt. Dies aufgrund des besonderen Jahrestags.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare