21 Vorschläge des Vereins »Freunde des Hohentwiel«
Attraktives Naherholungsgebiet Hohentwiel entwickeln

Hohentwiel Entwicklung | Foto: Der Hohentwiel ist ein tolles Naherholungsgebiet, dass man mit wenigen Maßnahmen attraktiver machen könnte. swb-Bild: Archiv
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Singen. Zu seinem 1.100 Jahr-Jubiläum 2015 war der Hohentwiel in aller Munde – sogar als »Burg des Jahres« im Land Baden-Württemberg wurde der Singener Hausberg geehrt. Doch in den letzten zwei Jahren hat sich zum Unmut des 2014 gegründeten Vereins »Freunde des Hohentwiel« außer der sukzessiven Erneuerung von Sitzbänken kaum etwas an der Situation verändert. Grund dürften die Vielzahl von zuständigen Behörden sein, von denen jede ihre eigenen Ziele verfolgt.

Wie Thomas Wittenmeier aus dem Vorstandsteam der »Freunde des Hohentwiel« im Gespräch mit dem WOCHENBLATT erklärt, habe der Verein nun 21 Vorschläge ausgearbeitet, um »mit vielen Kleinigkeiten das Gesamtbild des Berges zu verändern«. Denn bei jährlich 80.000 verkauften Eintrittskarten und geschätzten 150.000 Besuchern auf dem Hohentwiel gelte es, das attraktive Naherholungsgebiet Singens zu entwickeln. Gerade mit Blick auf das 50-jährige Jubiläum der Eingemeindung 2019 wünscht sich Wittenmeier einen Landschaftsplan. Denn im Gegensatz zum 1969 ebenfalls eingemeindeten Bruderhofgebiet, das direkt als Baugebiet überplant wurde, fehle immer noch ein Plankonzept.

Bei der in diesem Jahr stattfindenden Kulturdebatte solle der Hohentwiel gleichberechtigt mit den anderen Singener Kulturinstitutionen gesehen werden, fordert Wittenmeier.

Viele der Wünsche der »Freunde des Hohentwiel« sind noch nicht einmal besonders kostspielig: Etwa dass man Eintrittskarten auch oben auf der Karlsbastion und nicht nur unten am Informationszentrum kaufen kann. Zudem gäbe es keine Jahreskarten oder Sammelkarten. Ebenfalls sinnvoll wäre eine Toilette und eine Unterstellmöglichkeit auf der Karlsbastion. Zudem solle das 200.000 Euro teure, gewaltige Modell des Hohentwiel, derzeit im Infozentrum nur wenigen zugänglich, in der Singener Innenstadt – etwa im Rathaus – für den Hausberg werben.

Auch die Frage nach ausreichenden Parkplätzen müsse geklärt werden. Derzeit sei die Situation an sonnigen Tagen katastrophal, ergänzte eine Domäne-Bewohnerin. Die Besucher parkten überall. Kaum jemand weiß, dass man mit dem Hohentwiel-Taxi für den Buspreis bis zum Informationszentrum fahren kann. Voraussetzung für eine Fahrt ab Bahnhof/Rathaus/Scheffelhalle sei eine telefonische Anmeldung 30 Minuten vorher.

Wittenmeier hofft mit dem Besuch der für Burgen und Schlösser zuständigen Grünen Finanzministerin Edith Sitzmann am Mittwoch auf dem Hohentwiel einen Schritt weiter gekommen zu sein. Sie sei nach Hadwig vor tausend Jahren schließlich die erste Frau, die auf dem Hohentwiel das Sagen habe. Für den Kontakt zur Verwaltungsspitze bedankte sich Wittenmeier bei der Grünen-Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger.

Mehr Infos zum Hohentwiel wie Führungen auf der Homepage untere www.freunde-hohentwiel.de

Der Naturschutz und der Hohentwiel
Ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung des Hohentwiels in den nächsten Jahren ist die Bedeutung des Naturschutzes. »Doch in der Bevölkerung besteht der Irrglaube, dass die Festung und die Domäne in einem Naturschutzgebiet liegen – dabei ist hier nur Landschaftsschutzgebiet. Hier sind alle Maßnahmen möglich, die nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Landschaft führen«, klärt Thomas Wittenmeier auf. Dennoch berufen sich viele der zuständigen Behörden immer wieder auf den Naturschutz, aufgrund dessen Maßnahmen nicht möglich seien.

Beispielsweise hakt es bei der Einrichtung einer Webcam auf dem Hohentwiel an einem in den Richtfunk ragenden Ast, der nicht abgesägt werden dürfe, ärgert sich Wittenmeier. Ein bedeutender Punkt im Vorschlagskatalog der »Freunde des Hohentwiel« ist die Freilegung bestimmter zugewachsener Flächen und Felspartien des Vulkans auf dem Hohentwiel. Im Zuge der Sanierung sei das Gelände im Jahr 2.000 entsprechend schon einmal freigelegt worden. Die Forstverwaltung wäre sogar bereit, so Wittenmeier, bestimmte Highlights freizulegen, wenn denn Stadt beziehungsweise Land sie damit beauftragen würde. Nach seiner Ansicht würde statt eines derzeit existierenden Bannwaldes ein Lichtwald mit attraktiven Lebensräumen auch mehr Arten zurück an den Hohentwiel bringen, was ganz im Sinne des Naturschutzes wäre. Auch historisch betrachtet sei der Hohentwiel kein Waldgebiet gewesen, sondern ist bekannt für seine weithin sichtbare markante vulkanische Felsformation.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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