Karl Weber und Alois Eckert für 60 Jahre geehrt
Andreas Jung fordert »kein weiter so« bei der CDU
Singen. Von GroKo bis zu bildungspolitischen Fragen – der CDU-Ortsverband hatte am Montagabend groß aufgetischt. Von den großen Problemen der Regierungsbildung im fernen Berlin bis zu der Frage, wer die Kosten der notwendigen Digitalisierung an den Schulen schultert – der gut dreistündige Abend inklusive Mitgliederversammlung und anschließender Veranstaltung »Bildung ist Zukunft« mit Sabine Kurtz von der CDU-Landtagsfraktion im Museum Art & Cars behandelte eine Vielfalt von Themenfeldern.
Dabei sprach der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Jung beim Rückblick auf die Bundestagswahl und noch mehr, was die Christdemokraten hieraus für Schlüsse ziehen müssen, Klartext: Seine Argumente für eine GroKo, aber nicht erst an Ostern - auch wenn es in der CDU genauso rumore, wie an der SPD-Basis, teilten nicht alle Anwesende. Teure Wünsche der Koalitonäre dürften eine schwarze Null allerdings nicht gefährden, betonte er.
Zudem dürfe es »kein weiter so bei der CDU« geben, machte Jung klar. Vielmehr forderte er, dass eine Erneuerung nötig sei, sowohl bei Inhalten als auch bei Köpfen in der Partei, so Jung deutlich. Die SPD habe soziale Themen nicht gepachtet, etwa beim bezahlbaren Wohnraum und auch ohne die Grüne müsste das Thema Klimaschutz auf der Agenda stehen, erklärtete der CDU-Bundestagsabgeordnete, der dezidiert aus den Jamaika-Sondierungsverhandlungen berichtete.
Ziel müsse es sein, den Ängsten in der Bevölkerung entgegenzutreten. Denn er mache sich Sorgen, dass die gesellschaftliche Balance gefährdet sei. Die Fraktionsvorsitzende der Singener CDU, Veronika Netzhammer befürchtet gar, eine zunehmende Politikverdrossenheit.
Der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes, Franz Hirschle, deutete nach seinem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr an, dass es fraktionsübergreifende Überlegungen in Singen gebe, wie man dem Erstarken der AfD in Singen mit durchschnittlich 17 Prozent bei der Bundestagswahl entgegenwirken könne. Zudem wünscht sich Hirschle, dass die CDU in Singen rechtzeitig den Blick auf die Kommunalwahl richte und wieder eine gute Liste aufstelle. Auch mit Blick auf jüngere Mitglieder will er mehr tun.
Geehrt wurden bei der Mitgliederversammlung für ihre Zugehörigkeit in der CDU: Dr. Inge Kley für 25 Jahre, Albert Holzer und Franz Waibel für 40 Jahre, Heinz Troppmann für 50 Jahre. Gar für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden Karl Weber und Alois Eckert geehrt.
Mehr zum bildungspolitischen Themenfeld lesen Sie am Mittwoch in der Printausgabe des Singener Lokalteils des WOCHENBLATTs.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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