Betriebsvereinbarung mit Beschäftigungsgarantie für fünf Jahre
Amcor investiert fast sechs Millionen Euro
Singen (of). In diesem Jahr gab es wieder eine eigen „Folien-Weihnachtsfeier für die Penionäre von Amcor flexibles. Denn die letztjährige gemeinsame Weihnachtsfeier zusammen mit Constellium, die der Abschluss des Jubiläums von 100 Jahre am Standort in Singen gewesen war, zeigte doch die Grenzen des Alu-Gemeinschaftshaus war.
Die beiden Werksleiter Ludwig Wandinger und Jürgen Schwarz zeigten gemeinsam die Entwicklung des Konzerns wie des Standort Singen auf. Der in Australien beheimatete Amcor-Konzern habe seinen Gewinn in diesem Jahr um 46 Prozent steigern können. „Bei den Aktienkursen liegen wir im Wachstum sogar besser als die „Apple-Aktie“, freute sich Jürgen Schwarz. Amcor werde in Australien nun den Bereich Papier und Glas ausgliedern, weil dieser nicht mehr wirklich zum Portfolio des Unternehmens gehöre. Das Werk in Singen habe im letzten Geschäftsjahr 409 Millionen Euro Umsatz gemacht, für das angebrochene Geschäftsjahr 13/14 (Stichtag ist immer 1. Juli) ist ein Wachstum auf 424 Millionen Euro vorgesehen. Man wolle insgesamt zu mehr werthaltigen Produkten kommen, kündigte das Führungsduo an. Es sei ein Gewinn von mehr als 7,2 Prozent angestrebt, sagte Wandinger.
Zwei Themen hätten den Standort neben dem Tagesgeschäft in diesem Jahr maßgeblich beschäftigt, ging Ludwig Wandinger auf aktuelle Entwicklungen am Standort Singen ein. Das war zum einen die Energie. Man sei in vielen Bereichen in Maßnahmen eingestiegen, die nachhaltig Energie in der Produktion sparen helfen sollen. „Die aktuell diskutierten und drohenden Umstellungen im EEG (Erneuerbares Energiengesetz) könnten hier in Singen Mehrkosten von bis zu drei Millionen Euro pro Jahr für die Energie bedeuten. Das würde unsere Wettbewerbssituation deutlich verschlechtern, da wir ein Unternehmen sind, bei dem die Energiekosten eine sehr große Rolle spielten“, befürchtet Ludwig Wandinger.
Auch wichtige Investitionen seien in diesem Jahr getätigt worden. Für die Modernisierung der Folienkaschierung „Formpac“, die nun in einem Arbeitsgang produziert werden kann, habe man in einem Dreivierteljahr rund 4,8 Millionen Euro „gestemmt“. Dabei wurden die neuen Elemente neben die bestehende Anlage installiert, weil weder in der Länge noch in der Höhe Platz dazu gewesen sei. Vor wenigen Wochen hat die Anlage ihren Betrieb aufgenommen. Die zweite Großinvestition in Höhe von einer Million Euro ist ein Extruder für Beschichtungen von Deckeln für Lebensmittel und Tiernahrung. „Damit haben wir ein Alleinstellungsmerkmal im Konzern erreicht“, freute sich Wandinger. Basis für diese Investition war eine Vereinbarung mit den Mitarbeitern und der Konzernleitung. Die Unternehmensleitung hatte eine Beschäftigungsgarantie von fünf Jahren versichert, dafür ist für die Mitarbeiter im Gegenzug wesentlich mehr Flexibilität auch bei den Schichten angesagt. Eine Rede Seitens des Betriebsrats gab es in diesem Jahr nicht. Aus terminlichen Gründen auch kein Grußwort des neuen Oberbürgermeisters.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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