"Industriestandort ist in Gefahr"
Alu-Betriebsräte sorgen sich zunehmend um deutsche Energiepreise

Auch die Betriebsräte der Aluminiumindustrie machen sich zunehmend Sorgen um die Energiepreise für die deutschen Unternehmen. Das wurde bei einer Tagung der Betriebsräte im Singener Constellium-Werk ausgesprochen. | Foto: IG Metall
  • Auch die Betriebsräte der Aluminiumindustrie machen sich zunehmend Sorgen um die Energiepreise für die deutschen Unternehmen. Das wurde bei einer Tagung der Betriebsräte im Singener Constellium-Werk ausgesprochen.
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Kreis Konstanz/ Singen.  Bereits Ende März fand beim Unternehmen Constellium in Singen der Branchenausschuss der deutschen Aluminiumindustrie statt, wie die IG Metall nun im Nachhinein informierte.  Die von der Metallgewerkschaft durchgeführte Veranstaltung fand bei den teilnehmenden Betriebsräten der Aluminiumindustrie aus ganz Deutschland einen großen Anklang.
Das Thema Industriestrompreis war neben der nachhaltigen und verlässlichen Versorgung mit einer ausreichenden Menge von Strom in Deutschland besonders wichtig, wurde nun übermittelt.

Insbesondere für die energieintensiven Industrien wie die Aluminiuminsparte stehe viel auf dem Spiel. „Wir brauchen in Deutschland eine sichere, wettbewerbsfähige und möglichst nachhaltige Energieversorgung.“ so Bernhard Widmann, Betriebsratsvorsitzender der Constellium GmbH.

Weil die Strompreise in Deutschland so hoch sind, wie in kaum einem anderen Land, machen sich die Beschäftigten energieintensiven Industrie mittlerweile deutliche Sorgen um die Zukunft des Industriestandortes Deutschland, da die Unternehmen ja im globalen Wettbewerb stehen. In vielen ausländischen Unternehmen sei der Strompreis aus unterschiedlichsten Gründen viel günstiger.
„Die Kolleginnen und Kollegen aus der Aluminiumindustrie machen einen guten und wichtigen Job, da der Werkstoff Aluminium mit seinen Anwendungsmöglichkeiten unverzichtbar für die Digitalisierung, Energie- und Mobilitätswende ist.“ so Frederic Striegler, Geschäftsführer der IG Metall Singen.

Der Strukturwandel hin zu einer nachhaltigen Industrie in Deutschland und in Europa hänge durch die Reclingfähigkeit und das leichteren Gewicht gegenüber anderem Metallen maßgeblich vom Aluminium ab, da sind sich alle Experten einig. "Wir setzen uns dafür ein, dass das auch in Zukunft so bleibt“, sagte Volker Consoir vom Vorstand der IG Metall aus Düsseldorf-Neuss, zuständig für die Aluminiumindustrie.

„Wir wollen, dass hier an den Standorten bei uns künftig möglichst grünes Aluminium klimafreundlich produziert wird und dass die dafür notwendigen Investitionen hier in Deutschland erfolgen und die Arbeitsplätze der Zukunft hier entstehen und gesichert werden. Das wird nur gelingen, wenn die Bundesregierung für einen fairen, international wettbewerbsfähigen Strompreis sorgt.“

Im Vergleich zu anderen Ländern ist Strom in Deutschland besonders teuer. Das macht insbesondere den energieintensiven Branchen besonders zu schaffen und gefährdet dort mittel- und langfristig Arbeitsplätze. Wegen der steigenden Energiepreise setzt sich die IG Metall seit Monaten massiv dafür ein, dass die Menschen in Deutschland entlastet werden. Doch um die Arbeitsplätze zum Beispiel in den Aluminiumwerken zu sichern, ist jetzt ein weiterer Schritt für einen fairen Industriestrompreis nötig.

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Presseinfo aus Singen

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