Großartiger Abschluss des Hohentwielfestivals durch eine Legende
Alan Parsons erfüllte Träume

Alan Parsons Hohentwielfestival | Foto: Alan Parsons begeisterte bei seinem Konzert auf dem Hohentwiel. swb-Bild: uj
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Singen. Großartiger konnte die Konzerteröffnung nicht sein. Zur Fanfare von »Maybe A Price To Pay« trat Alan Parsons auf die Bühne, stellte sich bescheiden auf ein kleines Podest in der zweiten Reihe und griff zu seiner Gitarre, während die Band zu dem rockigen Sound »Standing On A Higher Ground« überwechselte. Getrost konnte er in der zweiten Reihe bleiben, denn die siebenköpfige Band, die er bei sich hatte, spielte grandios. Die Musiker beherrschten nicht nur ihre Instrumente perfekt, sie gaben im Laufe des rund zweistündigen Konzerts auch jeweils einem Song ihre Stimme. So wurde das vielfältige Repertoire an Songs perfekt durch unterschiedliche Stimmen ergänzt. Während Alan Parsons selbst hauptsächlich Gitarre spielte, ab und zu in die Tasten seines Keyboards griff, sang hauptsächlich PJ Olsson die etwas ruhigeren, sanfteren verträumten Lieder, während der Saxophonist Todo Cooper die rockigeren Lieder sang.

Beim ersten Kultsong »Don’t Answer Me« überzeugte Alan Parsons wie bei den anderen ganz großen Hits auch mit seiner eigenen Stimme, ruhig und klar – so wie früher auf seinem 1984 erschienenen Album »Ammonia Avenue«. Genau so wollten es seine Fans hören. Ein unglaublicher Jubel brach aus, als die ersten Takte das Instrumentalstück »Luciferama« erkennen ließen – ein Song, der schon deswegen Kultstatus genießt, da er jahrzehntelang die »Monitor«-Titelmusik des Westdeutschen Rundfunks war. Unter die Haut ging schließlich der zärtliche Song »Old And Wise«, bei dem sich reihenweise Zuschauerpärchen in die Arme nahmen, sich aneinanderkuschelten und der einfühlsamen Stimme Olssons lauschten.

Die Bühnentechnik war für Hohentwielfestival-Verhältnisse relativ aufwändig, die Lightshow zeigte sich nach der Dämmerung in ihrer buntesten Vielfalt. Der Ton war perfekt ausgesteuert, was vielleicht auch daran lag, dass Alan Parsons bekanntermaßen als Toningenieur beispielsweise bei den Beatles und Pink Floyd angefangen hatte. Beim Soundcheck dürfte er klar im Vorteil gewesen sein. Wahrscheinlich lag es an seiner Liebe zum Tonstudio, dass er in den 80er das Tonstudio den Liveauftritten vorzog.

Auf dem Hohentwiel jedenfalls zeigte er sich als Live-Performance-Routinier. Richtig mitreißen konnte er das Publikum, als er zum Ende des Konzertes hin auf der Tastatur das kurze Instrumentalstück »Sirius« anspielte, ein Song, den nicht nur Alan Parsons-Fans kennen. Als Einlaufhymne des VfB-Stuttgarts fand es den Weg durch alle großen Fußballarenen Europas hindurch in die Köpfe und Herzen. Doch für die Musikfans war klar, dass dies lediglich der Einleitungssong für sein wohl erfolgreichstes Stück »Eye in the Sky« war, welches hoch oben auf der Karlsbastion besondere Gefühle weckte.

Bei der Zugabe heizte die Band mit »The System Of Dr. Tarr And Professor Fether« noch einmal richtig ein. Der Hohentwiel mit seiner Festungsruine durfte bereits einige Legenden erleben, seit Sonntagabend ist er um eine reicher.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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