AWO hisst Fahne am Mittwoch als Teil eines bundesweiten Netzwerks
Aktionspapier gegen Gewalt an Frauen

Gewalt an Frauen | Foto: Vor zwei Jahren gemahmten 130 Paar Schuhe an die Opfer von Gealt an Frauen. Angesicht der aktuellen Einschränkungen kann dieses Jahr am 25. November nur eine Fahne gehisst werden. swb-Bild: of/Archiv
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  • Foto: Vor zwei Jahren gemahmten 130 Paar Schuhe an die Opfer von Gealt an Frauen. Angesicht der aktuellen Einschränkungen kann dieses Jahr am 25. November nur eine Fahne gehisst werden. swb-Bild: of/Archiv
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Singen. Alle Zahlen zeigen: Partnerschaftsgewalt findet verstärkt in der Coronakrise statt. Die Beratungsanfragen beim bundesweiten Hilfetelefon liegen 20 Prozent über den Zahlen des Vorjahres. Die Berliner Gewaltschutzambulanz der Charité behandelte bereits im Juni 2020 30 Prozent mehr und schwerere Fälle als im Jahr zuvor. Für Frauen und ihre mitbetroffenen Kinder ist es umso wichtiger zu wissen, dass Beratung, Schutz und Hilfe jederzeit garantiert werden.

Mit dem Hissen der Fahne von Terre des Femmes am Heinrich-Weber-Platz in Singen will die AWO im Kreisverband Konstanz auch in diesem Jahr anlässich des Internationel Tag der Gewalt gegen Frauen am 25. November auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. Pandemiebedingt wurde die für November geplante Ausstellung zur Kunsttherapie des Frauen- und Kinderschutzhauses Konstanz im Landratsamt Konstanz auf das zweite Quartal 2021 verschoben.

Die AWO hat ein Forderungspapier für die Sicherstellung der Hilfeangebote gegen Gewalt an Frauen erarbeitet. Sie fordert darin den überregionalen und schnellen Zugang zu Schutz, Hilfe und Beratung, sofortige Corona-Testmöglichkeit für Frauenhäuser und eine finanzielle Absicherung der Mehrbedarfe an Räumlichkeiten und Fachpersonal.

Wolfgang Stadler, AWO-Bundesvorsitzender, erklärt hierzu: „Gewaltbetroffene Frauen sollen die Gewissheit haben, dass sie die Gewaltsituation jederzeit verlassen können und Schutz, Hilfe und Beratung erhalten. Gewaltschutz muss durch die Gesellschaft grundsätzlich gesichert sein. Frauengewaltschutz ist systemrelevant. Dafür brauchen wir eine entsprechende Ausstattung und Unterstützung während der Pandemie.“

Steigende Infektionszahlen erschweren es vielen Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sich über Hilfen zu informieren. Fehlende soziale Außenkontakte, die Angst vor Ansteckung und die Nähe zum gewalttätigen Partner hemmen die Entscheidung, Hilfe in Anspruch zu nehmen oder Zuflucht in einer Schutzeinrichtung zu suchen.

Die AWO als Teil des bundesweiten Gewaltschutznetzes bietet in vielen Frauenhäusern und weiteren Schutzwohnungen sowie in zahlreichen Fachberatungsstellen Unterkunft, Notfallhilfe, telefonische und digitale Beratung und Begleitung an. Allein in den Frauenhäusern der AWO finden jedes Jahr mehr als 1.500 Frauen und 1.600 Kinder Zuflucht vor häuslicher Gewalt.

Das Forderungspapier kann auf der Homepage des AWO Bundesverbands unter www.awo.org heruntergeladen werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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