Signal aus Singen für die aktuellen Tarifverhandlungen des "Marburger Bund"

Ärzte am Hegau-Bodensee-Klinikum im Warnstreik

Singen. Die angestellten Ärzte im Singener Hegau- Bodensee-Klinikum gingen am Dienstag in Warnstreik - auch um für ein Leben mit sozialen Kontakten zu kämpfen.

Um 8 Uhr am Dienstagmorgen erklangen vor dem Singener Hegau-Bodensee-Klinikum die Trillerpfeifen. Über 50 Ärzte hatten ihren Dienst erst mal quittiert, Solidarität demonstrierten da sogar die Chefärzte und sogar der ärztliche Leiter des Klinikums, Prof. Frank Hinder, zeigte Flagge am Klinikbrunnen zur Kundgebung, mit der die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund bei den aktuellen Tarifverhandlingen unterstützt werden soll.

Wie Jens-Uwe Clausing als Sprecher der Gewerkschaft im Klinikum bei der Kundgebung unterstrich, ginge es weniger um die Forderung nach fünf Prozent mehr Gehalt, sondern für ihn in erster Linie um neue Bedingungen für den Bereitschaftsdienst. Der sei in vielen Fällen aufgrung des Personalmangels ein Quasi-Volldienst, und auch die Zuschläge für Nacht- oder Wochenendarbeit seien eher symbolisch. Zwei freien Wochenende sollten drin sein für die angestellten Ärzte in den Kliniken ist eine klare Ansage. Sonst könne man soziale Kontakte vergessen. Die bisherigen Regelungen machten den Beruf des angestellten Arztes unattraktiv und sorgten deshalb für Personalknappheit, unterstrich Clausing in seinem Statement. Das sei auch ein Grund, weshalb die Personalgewinnung der Kliniken sehr schwierig sei und man inzwischen auf Fachkräfte aus dem Ausland setzen müsse, statt Nachwuchskräfte aus dem eigenen Land für diese Stellen zu gewinnen. Und genau die Personalengpässe sorgten dafür, dass Bereitsschaftsdienste eben meist zum vollen Dinest würden und manche Ärzte dann eben durcharbeiten müssten.

Ein Teil der Streikenden Ärzte machte sich am Dienstag noch auf zur zentralen Kundgebung des »Marburger Bund« in Stuttgart. Am Donnerstag werden die Tarifverhandlungen zuwischen der Ärztegewerkschaft und den Arbeitgebern fortgesetzt. Versichert wurde, dass auch trotz des Streiktags eine Notfallversorgung auf jeden Fall gesichert sei.