Ulrike Armbruster von der Schillerschule geht in den Ruhestand
Abschied vom Circus Armbrustini
Singen (of). „Ein Anlass wie dieser ist mit einem feierlichen Tag nicht erledigt“, unterstrich Konrektor Gregor Fischer zur Eröffnung der Abschiedsfeier von Rektorin Ulrike Armbruster, am Mittwoch in der Schulturnhalle, die für den Festakt kurzerhand in „Zirkus Armbrustini“ umbenannt wurde. Schon in den Tagen hatte sich Ulrike Armbruster, auf eine Abschiedstour durch das Schulhaus begeben, mit immerhin 22 Stationen in den Klassenzimmern, wie Fischer bekannt gab.
Der stellvertretende Leiter des Schulamts Konstanz, Viktor Schellinger, würdigte die Lehrerin, die 40 Jahre an der Schillerschule tätig war, was als einmalig gewertet wird, und 11 Jahre davon als Rektorin dieser Schule, was gewiss angesichts das Prädikats „Brennpunktschule“ eine Herausforderung war. Studiert hatte die die Fächer Deutsch und „Werkerziehung“, der erste Einsatz war für die Konstanzerin dann schon im April 1976 in der Schillerschule, der sie ihre weitere Karriere über treu blieb. Im Jahr 2005 übernahm sie in der Nachfolge von Werner Metzger die Leitung der Schule. Die Schule als kreative Werkstatt, damit errang die Schillerschule unter anderem am „Festival der Farben“ einen Ruf, der weit über die Stadt hinaus strahlte. Die „EU-Miniköche“ in der Schulküche waren ein weiterer Besondere Aspekt, sogar Tim Mälzer kam da zu Besuch in die seit 2006 gestartete Ganztagsschule, die modellhaft die Umgestaltung von der Hauptschule zur Werkrealschule vollzog. Und als Mitglied von „Zonta“ hatte sie mit ihren Kolleginnen des Serviceclubs hier ein besonderes Projekt zur Begleitung junger Damen unter dem Titel „Fit fürs Leben“ platziert.
Singens OB Bernd Häusler bekannte, dass dies kein schöner Tag sei für Singen. Ulrike Armbruster habe großes geleistet, vor allem bei der Integration für die Schule mit dem höchsten Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. In den Jahren ihrer Schulleitung habe es viele Veränderungen gegeben, vom Umstieg auf die Werkrealschule bis hin nun zur Umstellung auf die reine Grundschule. Gerade die Berufsorientierung sei ihr sehr wichtig gewesen, das wurde nach ihrem Konzept auch von den anderen Schulen übernommen.
Schuldekan Thomas Kirchberg lobte die große Bedeutung des Religionsunterrichts – gleich welcher Ausrichtung bis zum Islam hin. Zum Abschied gab’s sogar ein Lied von der Religionsfachschaft als Zugabe. Thomas Kessinger als Geschäftsführender Schulleiter in Singen und Stellvertreterin Anja Claßen teilten sich die Abschiedsrede auf. „Dein Leuchten wird uns fehlen“, gab Claßen hier einen persönlichen Moment mit. Weitere Grußworte der Elternbeiräte, die Ganztags-Betreuungskräfte, des Fördervereins wie auch ein Auftritt des Lehrerensembles und einer frechen Bauchrednerin machten die große Sympathie für die scheidende Schulleiterin deutlich, die auf eigenen Wunsch in den ruhe stand geht. Die Schülerinnen selbst setzen schon Teile ihres diesjährigen Schulmusicals „Der Tag als der Circus verboten werden sollte“, das am Montag in der Schulturnhalle um 18 Uhr in der Arena des „Circus Armbrustini“ aufgeführt wird, in Szene.
Ulrike Armbruster hatte indess auch die Kilometer gezählt, die sie von Konstanz in diesen Jahren in die Schule gefahren war: 540.000 waren es am Schluss. die nachfolge in der Schulleitung ist geregelt, darf aber noch nicht öffentlich bekannt gegeben werden.
Mehr Bilder von der Verabschiedung gibt es unter bilder.wochenblatt.net
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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