Traditioneller Neujahrsempfang in Bohlingen
300 Interessenten für Hinter Hof 3

Bohlingen Neujahrsempfang | Foto: Ortsvorsteher Stefan Dunaiski bedankt sich bei Kreisarchäologen Dr. Jürgen Hald für dessen Rede beim traditionellen Neujahrsempfang in Bohlingen. swb-Bild: stm
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Bohlingen. Das Baugebiet Hinter Hof 3, die Sanierung der Aachtalbrücke und die Friedhofspflege waren die beherrschenden Themen beim diesjährigen Neujahrsempfang in Bohlingen am Dreikönigstag. Im größten Singener Ortsteil steht 2017 die Erschließung des Baugebiets sowie die Vergabe der Bauplätze für drei Mehrfamilien-, sechs Doppel- und 35 Einfamilienhäusern an. Wie Ortsvorsteher Stefan Dunaiski mitteilte, hätten sich bislang 300 Interessenten beworben. Nach einem Punktesystem würde eine gerechte Vergabe durch den Ortschaftsrat erfolgen, wobei Bohlinger sowie junge Familien im Blick stünden.

Sorgen bereitet Dunaiski die Sanierung der Aachtalbrücke, die wie Oberbürgermeister Bernd Häusler erklärte, nach der Sichelhenke im September/Oktober starte. Als Zeitrahmen veranschlagt der OB 6 bis 8 Wochen, wobei er offen ließ, wie lange eine Vollsperrung dauern werde, die dann Ober- und Unterdorf abschneide.

Neuigkeiten gibt es auch zum Gasthaus »Sternen«. Drei Bohlinger hätten das Traditionshaus übernommen, doch die Realisierung hänge von vielen Faktoren ab, so Dunaiski.Der Kirchenchor unter Leitung von Ekkehard Halmer begleitete musikalisch den Neujahrsempfang und wünschte sich gleich zu Beginn neben einem Wirtshaus ein prall gefülltes Säckel für Oberbürgermeister Bernd Häusler.

Tatsächlich darf sich Singen über eine Nachzahlung von Gewerbesteuereinnahmen freuen, sodass 2016 42 Millionen Euro und 2017 sogar 46 Millionen Euro fließen würden. Überhaupt könne Singen auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurückblicken. Rekordzahlen wie 25.000 steuerpflichtige Arbeitnehmer (15.000 Einpendler) und Millioneninvestitionen wie bei Takeda und Georg-Fischer verdeutlichen dies. Dem Abriss des Contis stehe ab April nichts mehr im Wege. Für den Grundstückskauf beim Scheffelareal werde man kämpfen, so Häusler, denn dort seien 160 Wohnungen geplant. Zudem kündigte der OB an, dass man für die Pflege der Friedhöfe in den Ortsteilen jeweils 450-Euro-Kräfte anstellen werde.

Zum Abschluss berichtete Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald über historische Funde in Bohlingen von der Mittelsteinzeit bis zu den Alemannen. Neueste Funde im Hinter Hof wie ein Kamm, eine Feuergrube – vielleicht zur ersten Sichelhenke – sowie vor allem eine Glocke (375–450) lassen, so Hald, sogar vermuten, dass es das Dorf schon 1500 bis 1600 Jahre gebe.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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