Symbolische Schlüsselübergabe

30 Jahre Lila Distel

Singen. Nicht viele Frauenzentren können auf 30 Jahre zurückblicken. Die Lila Distel tut dies und feierte dieses Jubiläum, aber auch ganz offiziell auf Grund der Schlüsselübergabe, die zurück an die Stadt Singen geht, die seit Januar diesen Jahres Mieterin ist. "Die Zeiten ändern sich, die Frauenbewegung mobilisiert nicht mehr so viele Frauen. Auch die Kinderbetreuungssituation hat sich geändert, junge Frauen gehen heute viel früher in den Beruf zurück," stellte AWO Mitarbeiterin und Lila Distel Vorsitzende Monika Fritzsche fest.

1987 gründete sich der Verein "Frauenstüble", aus dem dann im Laufe der Jahre die Lila Distel hervorgehensollte. Die Aktivitäten der Gründerinnen waren immens. 1992 kaufte die Stadt die Wohnung in der Alemannenstr.31, es wurde in Eigenregie renoviert und der Einzug 1993 folgte. "2001 wurde mit der AWO Elterschule eine Kooperationsvertrag geschlossen, es bildeten sich zuvor regionale Netzwerke die sich mit Themen beschäftigten die Frauen gemeinsam wichtig sind, wie Krabbelgruppen, pädagogische Kurse oder diverse offene Treffs," berichtete Monika Fritzsche.

"Der Name bleibt, die Distel wird weiter blühen und es wird viel von dem weiterleben, was es gab," versprach Bürgermeisterin Ute Seifried anlässlich der symbolischen Schlüsselübergabe. "Auch wenn die Rolle der Frau momentan vielleicht etwas rückwarts gewandt ist, so sollten wir nicht aufgeben", war ihre Überzeugung und es klang fast ein bischen so wie in der Anfängen der Frauenbewegung.

Ein feministisches Paradies konnte dann zum Jubiläum auch Marianne Schätzle - Angela Merkel Double nicht versprechen, jedoch kam von ihr der praktische Vorschlag sich den Bürgermeisterinnen Job mit Ute Seifried zu teilen.

Organisatorisch nun neu aufgestellt wird die Lila Distel weiterhin Gelegenheiten für Begegnungen bieten, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.Abschließend war kurzzeitig die Alemannenstr. für den Autoverkehr gesperrt, die Lila Distel Mädchentanzgruppe rockte wie schon in den vergangenen Jahren zum Weltfrauentag oder dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen mit ihrem "One Billion Rising" Tanz einenTeil der Strasse.

- Stefan Mohr