Aktion zur Beseitigung von Gewalt an Frauen
130 Paar Schuhe - 130 vermeidbare Schicksale

Frauen Gewalt | Foto: Schuhe wiesen auf die letztes Jahr gestorbenen Frauen in Deutschland hint, die Opfer der Gewalt ihrer Partner wurden. swb-Bild: of
  • Frauen Gewalt
  • Foto: Schuhe wiesen auf die letztes Jahr gestorbenen Frauen in Deutschland hint, die Opfer der Gewalt ihrer Partner wurden. swb-Bild: of
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Singen. 130 Paar Schuhe wurden am Samstag auf dem Singener Heinrich-Weber-Platz verteilt. Die Aktion zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen hatte aus diesen Schuhen einen Rundgang gestaltet, bei dem auf dem Boden liegend, Frauenschicksale vorgestellt wurden. Das machte schon viele der Passanten betroffen. Dass der Landkreis von diesem Problem besonders betroffen ist, wurde schon Tags zuvor im Rahmen einer Fachtagung klar gemacht, zu der Verein Frauen und Kinderschutz aus Singen eingeladen hatte.

Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger, sie ist auch die Frauenbeauftragte ihrer Grünen Fraktion, machte bei der Tagung im Bildungszentrum Singen deutlich, dass der Landkreis Konstanz durchaus überdurschnittliche Zahlen bei der Gewalt gegen Frauen hat. Während es landesweit knapp unter 12 Fällen pro 1.000 Einwohner sind, gäbe es laut den aktuellen Statistiken hier im Landkreis 17 Fälle, mit Schwerpunkt wiederum in Singen. Als sie vor zweieinhalb Jahren ihre Arbeit als Frauenbeauftragte aufgenommen habe, hätten sie diese Zahl doch entsetzt, gestand sie ein. Was die Infrastruktur betrifft, so sei der Landkreis mit Beratungsstellen und den drei Frauenhäusern in Singen, Radolfzell und Konstanz ganz gut ausgestattet. Allderings gebe es landesweit immer noch drei Landkreise, die über kein Frauenhaus verfügten. Einer davon ist der benachbarte Schwazwald-Baar-Kreis. Das habe auch Auswirkungen auf den Landkreis Konstanz, machte Susanne Biskoping vom Singener Frauenhaus deutlich, denn die Frauen in Not liefen dann hier auf, das die Einrichtungen zusätzlich belaste.

Bei der Fachtagung drehte sich alles um die "Istanbul-Konvention". Dazu referierte Rosa Logar, als Geschäftsführerin der Wiener Interventionsstelle gegen familiäre Gewalt, die für die Umsetzung der Konnvetion im Europarat zuständig ist und die Deutschland auf einem recht guten Weg sieht, wenn die Umsetzung sich in Deutschland auf drei Ebenen vom Bund bis zu dem Kommen vollziehen muss. Dr. Katrin Lehmann beleuchtete den Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen und Mädchen als Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Dr. Claudia Schöning-Kalender steuerte ihre Erfahrung als Vorsitzende des Mannheimer Frauenhaus bei, ein weiterer Hotspot im Land.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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