Erfolgreiche Veranstaltung mit Ex-Nationalspieler zum Abschluss
1. Singener Präventionstage mit rund 900 Besuchern

Kriminalpräventionstage Borowka | Foto: Voller Saal beim Vortrag der Axt. Ex-Fussballprofi Uli Borowka begeisterte rund 400 Zuhörer und Zuhörerinnen. swb-Bild: skp
  • Kriminalpräventionstage Borowka
  • Foto: Voller Saal beim Vortrag der Axt. Ex-Fussballprofi Uli Borowka begeisterte rund 400 Zuhörer und Zuhörerinnen. swb-Bild: skp
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Singen. Drei Tage lang fanden diese Woche im Kulturzentrum GEMS die 1. Singener Präventionstage statt. CoolZap, Frühe Hilfen Landkreis Konstanz, b.free und die Singener Kriminalprävention hatten eingeladen. Die Organisatoren Stefan Gebauer vom Landratsamt Konstanz und Marcel Da Rin von der Singener Kriminalprävention waren sich einig: „Die Besucherzahlen verlangen nach einer Fortsetzung“.

Am Montag waren 280 BesucherInnen der Einladung mit dem Salzburger Kabarettisten Ingo Vogl gefolgt. Mit seinem Programm „G´sundheit! Es geht um alles was Spaß macht: Rauchen, Saufen, Fressen, Sex und Drogen“, erreichte er sowohl die SchülerInnen in den Vormittagsveranstaltungen, als auch das Erwachsenenpublikum am Abend.

Die Basis vieler seiner brillant erzählten Geschichten bilden die Einsätze mit dem Rettungsdienst seit vielen Jahren in Österreich. Ein durch und durch lustiges Programm mit vielen Anstößen zum Nachdenken und Nachschmunzeln. In seinen real erlebten Erzählungen verzichtet der Salzburger komplett auf den erhobenen Zeigefinger, was bei den Besuchern gut ankam. Sein Programm ist dennoch – oder gerade deshalb - lehrreich, augenöffnend, authentisch und informell.

Im Vortrag „Prävention in der frühen Kindheit“ wurden am zweiten Tag neurobiologische Fakten verständlich von Dr. Nicole Strüber aus Bremen erklärt. 150 BesucherInnen waren gekommen. Die Neurobiologin und Buchautorin zeigte beeindruckend auf, wie das menschliche Gehirn dafür verantwortlich ist, wie wir fühlen und wie wir uns verhalten. Sie erklärte verständlich, wie Dauerstress der Entwicklung des kindlichen Gehirns schadet, Berührungen und Zuwendung der Mutter aber das Hormon Oxytocin freisetzt, das den Stress wieder abbaut. Nicole Strüber empfiehlt Müttern und Vätern: „Bevor Sie Ihre Kinder in schlechte Kitas stecken, bleiben Sie lieber länger zu Hause.“

Am dritten Tag der Präventionstage war die Bremer Axt, das Abwehrbollwerk, der Schrecken von Diego Maradona, Uli Borowka zu Gast. Drei Mal kam es zu dem Fußballduell der beiden Ausnahmetalente, drei Mal ging der Bremer Borowka als Sieger vom Platz. Dennoch lief das Leben des 7-maligen Nationalspielers nicht nach Plan. Der ehemalige Fußballprofi ist seit seinem Entzug im Jahr 2000 trockener Alkoholiker.

Im Herbst 2012 veröffentlichte er seine Biografie unter dem Titel: „Volle Pulle – Mein Doppelleben als Fußballprofi und Alkoholiker“. In der GEMS offerierte Borowka den 460 BesucherInnen ganz ungeschönt bedrückende Details aus seinem Leben als Süchtiger. Mit seiner Ankündigung „ich lasse bei meinen Vorträgen jedes Mal komplett die Hosen runter“, versprach der Bremer nicht zu viel. Er erzählte von Schlägereien, davon wie seine erste Ehe zu Brüche ging und wie er auf dramatische Art und Weise Menschen enttäuschte und durch seine Sucht sein gesamtes Vermögen verlor. Die Aufarbeitung seiner Vergangenheit und die Öffentliche Darstellung seiner Abhängigkeitserkrankung führten zu unzähligen positiven Reaktionen.

Deshalb gründete Uli Borowka mit seiner zweiten Frau Claudia und fünf weiteren Gründungsmitgliedern einen Verein zur Suchtprävention und Suchthilfe. „Nicht nur bei Fans, auch auf dem Spielfeld bilden Alkohol und Fußball häufig eine unselige Allianz“, so der Ex-Profi.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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