Hallo und guten Tag
Wir gehen auf die Martini-Modenschau

Leicht kann man mich ja nicht aus der Ruhe bringen. Doch was die Zweibeiner in den letzten Tagen so geliefert haben, das war schon starker Tobak. Denken Sie mal an den Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger. Gemeinsam mit seinem Finanzchef Stratthaus jammerter wegen der klammen Landeskassen und fordert von den Mitarbeitern immer neue Opfer. Gleichzeitig schmeißen die Herren mit vereinten Kräften das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinaus. Ein mehrere Millionen Euro teures Bild hatte er dem Hause Baden zugeordnet. Unabhängige Fachleute machten darauf aufmerksam, dass das Gemälde schon vor vielen Jahrzehnten in das Eigentum des Landes überging. Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt. Wie Sie wissen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und -Leser, die Pressefreiheit ist mir hoch und heilig. Ohne sie dürfte ich meine Schnauze ja auch nicht so weit aufmachen. Allerdings bereitet mir seit einigen Tagen die Zeitung mit den vier Buchstaben in Sachen Pressefreiheit einiges Kopfzerbrechen. Da tauchen Bilder von deutschen Soldaten in Afghanistan auf, die durch nichts zu entschuldigen sind. Soweit so gut. Doch diese Tageszeitung veröffentlicht scheibchenweise immer wieder neue Fotos. Als Vierbeiner habe ich zugegebenermaßen keinen Verstand. Doch mein Instinkt sagt mir, hier geht es nicht um seriöse Berichterstattung sondern um skandalöse Umsatzsteigerung durch immer neue Veröffentlichungen. Diese so genannten Journalisten verunglimpfen einen ganzen Berufsstand und gefährden junge Soldaten in Afghanistan - damit entschuldige ich keinesfalls das Verhalten der beteiligten Soldaten -. Das Dopingdrama um Jan Ullrich. Weshalb wird eigentlich nur noch er verdächtigt? Glaubt ein Zweibeiner, dass die anderen Rennfahrer nur durch Brausewasser und Milch zu ihren unglaublichen Leistungen kommen? Oder hat man Jan Ullrich jetzt einfach auf der Abschussliste und er mussweg um jeden Preis? Keine Streckenstilllegungen bei derBahn. Verkehrsstaatssekretär Rudolf Köberle wertete das als Erfolg. Genau wegen solcher Aussagen habe ich - sagen wir es vorsichtig - ein ziemlich schwieriges Verhältnis zu den Politikern. Die Fahrpläne sollen zum Beispiel auf der Hochrheinstrecke ausgedünnt werden. Das heißt im Klartext: alle Berufstätigen müssen sich auf noch längere Arbeitstage einrichten. Aber in diese Niederungen muss sich der Staatssekretär ja nicht begeben. Wozu hat man Dienstwagen und Chauffeur zur Verfügung. So weit weg ist man eben in solchen Positionen vom gemeinen Fußvolk. Deshalb belle ich meine Forderung immer wieder laut in die Welt hinaus. Maximal zwei Legislaturperioden und dann zurück in den Alltag ohne die Privilegien eines Abgeordneten, Staatssekretärs oder gar Ministers. Ich höre schon »bunter Hund, halt die Schnauze. Die Politiker haben keine Privilegien.« Ja, wenn das so ist, dann frage ich mich zweimal weshalb die Damen und Herren so an ihren Posten hängen oder an den Parlamentsstühlen kleben. Am kommenden Sonntag, ist in der WOCHENBLATT - Hauptstadt Martinimarkt. Mit meinem Kumpel Struppi und vielen anderen Kollegen besuche ich dort die Hundemodenschau. Wir werden unsere neuen Wintermäntel - ich meine unser neues Winterfell - zur Schau tragen. Es gibt Modelle, die besonders gut auf kühle Temperaturen, Schnee, Regen und Wind eingestellt sind. Andere sind da weniger geeignet. Deshalb wird uns Vierbeinern an diesem Martini-Sonntag der Gesprächsstoff nicht ausgehen. Ich hoffe, wir sehen uns auf dem Martinimarkt.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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