Hallo und guten Tag
Wie man Subventionen für üble Taten kassiert
Hugo, der Mops von Frau Maier, ist ein dicker Hund. Es gibt allerdings auch dicke Hunde, die nicht auf vier Pfoten durch die Welt traben. Ich will Ihnen einmal ein paar Beispiele nennen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser. Ein dicker Hund ist es aus meiner Sicht auf vier Pfoten, wenn ein Fahrschulauto eine gefährliche Kreuzung überquert, obwohl ein Gebotsschild unmissverständlich die Fahrtrichtung« rechts ab anzeigt. Da saß kein Fahrschüler am Steuer, der das Schild vor lauter Aufregung übersehen hatte, nein, nein, viel schlimmer! Ein dicker Hund sind auch die Preise, die das Deutsche Rote Kreuz pro gefahrenem Kilometer in Rechnung stellt. Die Fahrkosten von Gottmadingen nach Singen betragen nach Information der Krankenkasse schlappe 355,40 Euro. Hin und zurück sind das 12 Kilometer, also werden - habe ich richtig gerechnet- pro Kilometer 29,62 Euro fällig. Ganz schön happig diese Preise; die stehen auch im krassen Gegensatz zur Bezahlung der Mitarbeiter. Dort ist das DRK das Gegenteil von großzügig. Bei den Gehältern wird gegeizt und bei den Patienten wird geklotzt. Soll ja keiner sagen, das zahlen ja die Krankenkassen; das zahlen die Zweibeiner über ihre Beiträge. Kennen Sie liebe WOCHENBLATT- Leserinnen und - Leser den Solidarfonds Deutsche Einheit? Nein, das ist nicht der Solidaritätszuschlag, den jeder Bundesbürger in Ost und West bezahlen muss. In den Solidarfonds Deutsche Einheit müssen die Städte und Gemeinden in Westdeutschland Kohle abdrücken. Diese Gelder kriegen die Gemeinden und Städte in Ostdeutschland. Die Zwiebackproduktion Brandt wurde so zum Beispiel in Hagen geschlossen und nach Thüringen verlegt. Dafür gab es dann Subventionen, weil ja in Thüringen neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Die Stadt Hagen hat die Arbeitsplätze verloren und darf trotzdem Gelder in den Fonds einzahlen. Die Stadt Dortmund hatte im Jahr 2005 Schulden in Höhe von 932 Millionen Euro; in der Zeit von 1991 bis 2005 musste die Stadt aber insgesamt 410 Millionen in den Solidarfonds Deutschland einzahlen. Müllheim an der Ruhr, Remscheid, Gelsenkirchen und viele andere Städte und Gemeinden sind gezwungen Kredite aufzunehmen um ihren Verpflichtungen für den Solidarfonds Deutschland nachzukommen. Im Jahr 2005 wurden 5,23 Millionen Euro von 10,52 Millionen Euro falsch verwendet. Die Stadt Brandenburg hat das Geld bei einer Bank in Luxemburg angelegt. Das ist doch Klasse oder nicht? Die Stadt Dresden hat ihre Wohnbaugesellschaft an die amerikanische Investorengruppe Fortress Investment Group LLC verhökert. 48.000 Wohnungen und 1375 Gewerbeeinheiten wechselten für gigantische 982 Millionen Euro ihren Besitzer. Die schöne Stadt an der Elbe war durch den Verkauf schuldenfrei und hatte noch ein Vermögen von fast 241 Millionen auf der Hohen Kante. Die Stadt boomt wie es so schön auf neudeutsch heißt. Keine Schulden, eine geringere Arbeitslosigkeit wie Duisburg und jetzt kommt er, der ganz dicke Hund: weiterhin jährliche Fördergelder in Millionenhöhe! Ist es tatsächlich möglich, dass sich westdeutsche Städte immer mehr verschulden müssen um die Anforderungen des Solidarfonds zu erfüllen und weshalb kriegt eine Stadt wie Dresden noch Fördergelder? Weshalb muss eine schuldenfreie Stadt nicht selbst in den Solidarfonds einzahlen? Gilt der Solidarfonds nur in eine Himmelsrichtung? Wie viel nicht vorhandenes Geld mussten eigentlich die Städte und Gemeinden in der WOCHENBLATT - Region einzahlen? Wie wurden diese Zahlungen finanziert und was hat diese Finanzierung gekostet? Freuen können sich die Banken über den Solidarfonds Deutschland, das ist klar. Wann endlich wird hier eine Änderung vorgenommen und die Zahlungsverpflichtung von Städten und Gemeinden der Realität angepasst,
das fragt sich Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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