Hallo und guten Tag
Wer verdient am Öl?

Gemeinsam mit meiner Regierung sah ich vergangene Woche die Fernsehnachrichten in SWR 3; Sven Plöger (hoffentlich stimmt der Name) moderierte das Wetter. Er meldete »starke Windböen auch auf dem Hohentwiel, dem sympathischen Vulkan bei Singen«; liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser das ging mir runter wie Öl. Nicht so sympathisch hat sich der Vulkan Eyjafjallajökull (wer hat sich diesen Namen ausgedacht?) auf Island gezeigt. Sechs Wochen hat er Vulkanasche in den Himmel geblasen und den Flugverkehr massiv gestört. Die Fluggesellschaften schimpften wegen der Flugverbote und zeigten sich sehr verärgert. Bundesverkehrsminister Ramsauer bekam da viel Schelte. Was hätten die gleichen Herrschaften denn gesagt, wenn es ohne Flugverbot zu einem Unfall gekommen wäre? Oder geht man Risiken bewusst ein, Hauptsache der Rubel rollt? Geld - viel Geld - soll wohl auch immer in die Kassen der Ölmultis und ihrer Aktionäre fließen; dafür wird viel getan und ein hohes Risiko eingegangen. Wie sonst ist es zu erklären, dass der Ölkonzern British Petroleum im Golf von Mexiko ein unterirdisches Ölvorkommen in einer Tiefe von 1.500 Metern angezapft hat? Sind die Gefahren im Meer nicht unkalkulierbar? Gibt es da nicht Stürme, Tornados oder Seebeben? Doch vor einem Monat geriet die Bohrinsel Deepwater Horizon in Brand und sank. Damit begann eine Umweltkatastrophe unbekannten Ausmaßes. Geschätzte 795.000 Liter Öl sind zwischenzeitlich pro Tag aus dem unterirdischen Öllager ins Meer geflossen. Mit einer Kuppel wollten die Zweibeiner das Bohrloch in 1.500 Metern Tiefe verschließen, doch der Versuch schlug fehl. Auch neue Bohrlöcher zur Versiegelung der Ölquelle, das Absaugen des Öls, die kontrollierten Brände und die schwimmenden Barrieren konnten das Desaster nicht verhindern. Kilometerlang wurde der Ölteppich trotz aller Bemühungen die Lecks zu schließen. Was haben die Zweibeiner hier der Umwelt angetan? Weshalb werden so risikoreiche Bohrungen überhaupt genehmigt? Wer trifft diese Entscheidungen und erteilt solche Genehmigungen? Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten kann eine Tiefenbohrung im Meer niemals sicher gemacht werden (trotz des Verstandes der Zweibeiner). Müsste das Ausbeuten von solchen Ölreservoirs nicht verboten werden? Oder sind die finanziellen Interessen so groß, dass die Augen vor jeglicher Gefahr geschlossen werden? Wer verdient denn da so kräftig, dass jedes Risiko eingegangen wird? Wie soll der angerichtete Schaden gut gemacht werden?
Das dürfte wohl eine Utopie sein oder irre ich mich da? Werden die Zweibeiner aus dieser Katastrophe lernen und Bohrungen dieser Art in Zukunft verbieten?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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