Hallo und guten Tag
Wer muss am Schluss die Zeche zahlen?
Der Advent naht und meine Chefin hat mit viel Liebe die Geschenke für Familie und Freunde besorgt. Als kleine Überraschung gibt es Anhänger aus Salzteig. Überraschungen ganz anderer Art gibt es dem Vernehmen nach im Hegau-Bodensee-Hochrhein-Klinikum. Millionenverluste erschüttern den Klinikverbund. Meine Wenigkeit auf vier Pfoten und ohne Verstand kann das alles nicht begreifen. Ein Minus von voraussichtlich 25 Millionen € in nur drei Jahren sind eine Riesenhypothek oder irre ich mich da? Wie hoch sind die gesamten Schulden der HBH - Kliniken denn tatsächlich? Oder darf man das nicht fragen? Weshalb wurde nach dem Jahresabschluß 2007 nicht die Reißleine gezogen? Ist ein Verlust von € 11,5 Millionen nicht groß genug um sofort Konsequenzen zu ziehen? Lautete das Geschäftsmotto »Kein Grund zur Beunruhigung! Weiter so!«? Hat der Aufsichtsrat geschlafen? Oder wurde Stillschweigen vereinbart? Wurde § 105 der Gemeindeordnung in vollem Umfang Rechnung getragen? In Absatz 2 des § 105 Gemeindeordnung steht geschrieben« Die Gemeinde hat zur Information des Gemeinderates und ihrer Einwohner jährlich einen Bericht über die Unternehmen zu erstellen. Warum so frage ich, wird dann erst jetzt die Öffentlichkeit informiert? Und wie sieht es mit der Beachtung von § 53 Haushaltsgrund-sätzegesetz aus? Wann wurde der Gemeinderat erstmals über die finanzielle Schieflage der HBH - Kliniken informiert? Oder darf man diese Frage erst gar nicht stellen? Wurden vielleicht auch Investitionen getätigt, die wegen der Fallzahlen so gar nicht nötig gewesen wären wie z. B. die Modernisierung eines Kreissaales in einem ganz kleinen Krankenhaus? Die Unternehmensberatung Kienbaum und Partner prüft derzeit den gesamten Laden und die Ergebnisse müssten noch vor Weihnachten vorliegen. Zumindest habe ich das so verstanden. Was passiert, wenn Kienbaum und Partner zu einem negativen Ergebnis kommen? Werden dann die Mitarbeiter mit einer Gehaltsminderung von 5% abgestraft? Ist das dann das Weihnachtsgeschenk für Krankenschwestern, Pfleger und alle anderen Mitarbeiter? Dürfen die dann die Zeche für eine verfehl te Geschäftspolitik zahlen? Wie wäre es denn, wenn der Wasserkopf der Verwaltung bei den HBH - Kliniken mal ganz kräftig zurück gefahren würde? Könnte man da nicht auch Geld sparen? Die Befürworter solcher Gesellschaften argumentierten doch immer mit der Wirtschaftlichkeit und jetzt? Ist es nicht so, dass die Gemeinde kaum noch Mitsprache- und Kontrollmöglichkeiten hat, dafür aber im Ernstfall die Zeche zahlen muss? Wenn das so ist, dann gründe ich auch eine GmbH!
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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