Hallo und guten Tag
Wer ist da blind wie ein Maulwurf?

Da habe ich ja was angerichtet als ich meine Schnauze zum Thema Renten aufmachte und gleich hinterher über dubiose Künstler berichtete. Viele von Ihnen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser haben mir zu diesen Themen geschrieben. Zu der traurigen Geschichte von Familie Ypsilon gab es dagegen keine Reaktionen. Das macht mich traurig, sehr nachdenklich und ist auch bedenklich oder meinen Sie nicht? Nachdenklich machen mich auch die neuesten Meldungen zum Thema »Armut in Deutschland«. Endlich gibt die amtierende Bundesregierung via Sozialminister zu, daß die Schere zwischen armen und reichen  Zweibeinern in dieser Republik immer weiter auseinander geht. Bundessozialminister Olaf Scholz gab unumwunden zu, dass die Lage für Langzeitarbeitslose und Alleinerziehende besonders schlimm ist.  Ja und zu einem oder einer Alleinerziehenden gehören immer auch Kinder. Kinder sind in diesem Land bevorzugte Opfer einer verfehlten Politik. Eine Politik, die Konzernen Steuergeschenke macht und gleichzeitig zulässt, dass der Monatslohn eines Arbeitnehmers nur mit Sozialhilfe zum Leben reicht, die ist doch total daneben oder irre ich mich da? Zu dieser menschenverachtenden Politik passt auch die folgende Geschichte: Martine (den Namen habe ich erfunden) ist fünfzehn Jahre alt und lebt allein mit ihrer Mutter. Die Eltern haben sich scheiden lassen und das Geld ist knapp. Dummerweise  braucht Martine eine Brille; nicht weil es schick ist, Brille zu tragen, sondern weil sie eine starke Sehminderung hat. Ohne Brille wäre sie blind wie ein Maulwurf; genau gesagt, kann die Kleine ohne ein entsprechendes Nasenfahrrad dem Schulunterricht - wenn überhaupt - nur bedingt folgen. Doch Brillen sind nun mal nicht zum Nulltarif zu bekommen und da beginnt des Problem der kleinen Familie. Die gesetzliche Krankenkasse zahlt, stimmen meine Informationen, auch für Kinder nichts mehr an die Brille - von Einzelfällen abgesehen. Martine und ihre Mama hatten Glück, denn ihre Kasse übernahm, einen kleinen Anteil an den Kosten der Brillengläser. Doch damit war das Problem nicht gelöst; den weitaus größten Teil der Kosten muss der Zwei - Personen - Haushalt allein schultern. Zum Glück gibt es in der WOCHENBLATT-Region einige Einrichtungen, die in Not geratenen Zweibeinern dort unter die Arme greifen, wo der Staat schändlich versagt. Helfen kann ich als Vierbeiner der kleinen Martine ja nicht, das wird aber – wie mir bekannt wurde - durch nette und verantwortungsbewusste Mitmenschen einer solchen Institution erledigt. Allerdings hätte ich aus meiner Sicht auf vier Pfoten schon ein paar Fragen. Ist es möglich, dass Kindern die notwendigen Brillengläser nicht vollständig gezahlt werden? Wird dadurch die Zweiklassen- Gesellschaft in dieser Republik nicht weiter zementiert? Ist es richtig, dass Kinder mit Sehschwächen vom Recht auf Bildung ausgeschlossen werden, weil die Eltern, der Vater oder die Mutter das Geld für die Sehhilfen nicht aufbringen können? Wollen wir hier amerikanische Verhältnisse oder haben wir sie bereits? Es ist mir mit Verlaub zum K..., wenn nicht einmal Kindern die notwendigen Brillengläser vollständig gezahlt werden. Sind Kampagnen wie »Kinderland Baden-Württemberg« verlogen oder einfach nur blöd? Könnte man das da verplemperte Geld nicht sinnvoller für Kinder einsetzen? Auf das geschilderte Beispiel kann ich nur noch mal hinweisen. Werden die in Deutschland ansässigen Serviceclubs wie Rotary, Lions, Kiwanis, usw. künftig Brillenspenden für Kinder in Deutschland sammeln müssen? Armes Deutschland wie weit bist du gekommen oder heißt das am Ende gar verkommen?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund

Autor:

Redaktion aus Singen

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