Hallo und guten Tag
Wer hat da den Sinn für Realität verloren?

Die Pudeldamen Lady und Henriette Bleu de Gascogne sind mit ihren Chefinnen auf Einkaufstour gegangen. Im Gegensatz zu ihren zweibeinigen Begleiterinnen brauchen die
beiden ja höchstens ein neues Halsband. Na ja, wir haben zwar keinen Verstand, aber die Natur hat uns bestens ausgestattet; wir verlieren unseren Winterpelz und das neue Frühjahrskleid wächst automatisch nach. Unsere Währung besteht im Allgemeinen aus Knochen und ähnlichem; benötigen wir dann doch mal eine neue Leine, dann werden die Kosten ohne Murren von unseren Zweibeinern übernommen. Die Zweibeiner haben es da nicht ganz so
einfach. Deren Knochen bestehen aus Geld. Otto Normalverbraucher verdient sich seine Knochen üblicherweise mit seiner Arbeit. Das klappt auch ganz gut, es sei denn Otto Normalverbraucher verliert seinen Arbeitsplatz. Da gibt es – habe ich das richtig verstanden – zwei Möglichkeiten: Verlust des Arbeitsplatzes durch eigenes Fehlverhalten oder Verlust des Arbeitsplatzes durch Missmanagement der Geschäftsleitung. Stimmen meine Informationen, dann verlieren jetzt bei Schlecker 11.750 Mitarbeiter den Arbeitsplatz. Sie waren nicht faul und sie haben nicht geklaut, dennoch werden sie in Kürze auf der Straße stehen. Die Vertreterin der Gewerkschaft Ver.di forderte einen Bruch mit der alten Chefetage. »Bunter Hund, das ist doch klar, das sind eben die Gewerkschaftsforderungen. « Doch im Fall des Drogeriemarkt-Riesen Schlecker ist die Lage wohl anders. Insolvenzverwalter Geiwitz stellte sein Sanierungskonzept vor und rechnete gleichzeitig mit der Familie Schlecker und dem Management ab. Habe ich das bei T–Online richtig gelesen, »macht der Insolvenzverwalter mit den Schlecker- Verantwortlichen einen Grundkurs in Unternehmensführung. Nach seiner Auffassung muss bei Schlecker ein neues
Wir–Gefühl entstehen. Dazu werde er entsprechende Maßnahmen einleiten
und neue Leute in die Führung holen«. Für mehr als 11.000 Mitarbeiter stellt sich aber nur noch die Frage nach der eigenen Zukunft. »Die Kündigungen sollen so sozialverträglich wie möglich erfolgen; denkbar wäre eine Transfergesellschaft. Das wäre derzeit aber nicht finanzierbar. Dazu brauche es die Unterstützung Dritter«. Das wäre am Ende dann der Staat. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten hätte ich da noch ein paar Fragen. Kann es sein, dass der Unternehmensgründer Anton Schlecker jeden Bezug zur Realität verloren hat? Hat er seine Kinder viel zu spät in die Geschäftsleitung geholt? War der Mann überfordert oder war er ein wenig größenwahnsinnig? Was denken die betroffenen Schlecker–Mitarbeiter über die Gewährung eines
Ehrensolds in Höhe von 200.000 Euro jährlich an den Ex–Bundespräsidenten?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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