Hallo und guten Tag
Wenn wir in der Türkei Wahlkampf machten

Das diesjährige »Internationalen - Treffen« der Vierbeiner war angesagt; bei unserer Versammlung besprechen wir alle unsere kleinen und großen Sorgen. Hat es irgendwelche Probleme gegeben, so wird das auch gleich geregelt. Viele der Teilnehmer sind Ihnen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser bestens bekannt. Trotzdem will ich einige heute einzeln vorstellen, die einen Migrationshintergrund haben. Ich beginne mit unserer Intelligenzbestie Professor Bruno Bernhardiner; Bruno ist - sein Name ist Programm - vom Hospiz auf dem St. Bernhard-Pass in der Schweiz zu uns migriert, man könnte auch sagen gewandert (lat. migrare = wandern lt. Wahrigs Deutschem Wörterbuch). Da er von der Schweiz nach Deutschland eingewandert ist, ist er immigriert. Hugo Mops von Frau Maier, heißt eigentlich Monsieur Hügo de Montarnier und kommt ursprünglich aus der Normandie. Lady of Castle xyz, der Name lässt es ahnen, kam über den Ärmelkanal in die WOCHENBLATT-Region. Das Hunde - Model Max vonBerner Sennenhund hatte nicht so weit. Gerade mal 21 Kilometer sind es vom schönen Schaffhausen bis zu uns. Ja und dann mein Kumpel Struppi - der Straßenköter a. D.- kam urspürnglich aus Ungarn, wurde als Welpe fürchterlich malträtiert und nach Deutschland verkauft. Hier ging es ihm zunächst auch nicht gut und deshalb begann er seine Karriere auf der Straße. Sie sehen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser meine Kumpels sind liebenswürdige Zeitgenossen, doch ursprünglich stammen sie nicht aus unserer Gegend. Mich selbst kann ich da auch nicht ganz ausschließen. Ich habe zwar hier das Licht der Welt erblickt, doch mein unbekannter Vater treibt sich irgendwo an Griechenlands Stränden herum; ich bin - sozusagen - das Ergebnis eines Faux - pas meiner schönen Frau Mama. Bei unserem Treffen ging es dieses Mal heiß her. Lady of Castle xyz stellte plötzlich fest, dass sie ihre englische Identität und Kultur völlig verliere. Ein Treffen zur Tea-Time im Club wäre hiervöllig unmöglich und sie leide sehr darunter. Monsieur Hügo de Montarnier erklärte Lady kurzerhand für übergeschnappt. Ihm fehle die französische Lebensart ja manchmal auch, dann lade er eben die Kollegen zu einem französischen Essen ein. Sie solle sich mal bewegen und die Kumpels zum Tee einladen, so würden wir ihre Gewohnheiten auch kennen lernen; nur meckern, sich abgrenzen und beklagen, das ginge einfach nicht. Schließlich - so Monsieur Hügo - sei sie als Gast nach Deutschland gekommen und habe sich den hiesigen Gepflogenheiten anzupassen. Wenn sie den Fünf-Uhr-Tee im Club vermisse, dann müsse sie etwas bringen und nicht das Gastgeberland. Bruno Bernhardiner und Max haben zwischenzeitlich einen deutschen Hundepass. Sie geben Monsieur Hügo völlig recht. »Lady, wir sind nach Deutschland gekommen, haben das Gastrecht dieses Landes genossen oder genießen es noch. Deshalb müssen wir die Spielregeln hier einhalten. Wir können keinen Staat im Staat gründen, indem die Regeln unserer Heimatländer gelten; Lady of Castle xyz, wenn Du soetwas verlangst, dann - sorry - musst Du zurück nach Great Britain, wo alles very brtish ist. »Im übrigen«, brummt Professor Bernhardiner, »das gilt auch für Zweibeiner. Was würde Herr Erdogan zum Beispiel sagen, wenn Frau Merkel plötzlich in der Türkei deutschen Wahlkampf machen wollte? Wie würde er reagieren, wenn deutsche Ermittler in die Türkei kommen würden? Wie ist es in der Türkei mit der Religionsfreiheit bestellt? Was Monsieur Hügo unserer netten Lady klar und deutlich gesagt hat, gilt auch für alle anderen, die das Gastrecht hier genießen, das sage ich ganz ausdrücklich. Wer das nicht akzeptieren will und glaubt, er werde hier nicht gut behandelt, der sollte für sich persönlich die Konsequenzen ziehen und in ein Land gehen, in dem es ihm viel besser geht«. Liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser, verstehen Sie uns Vierbeiner bitte nicht falsch. Das Unglück von Ludwigshafen ist grauenhaft und hat uns tief erschüttert. Dennoch ist der Aussage von Bruno Bernhardiner nichts hinzuzufügen.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal,Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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