Hallo und guten Tag
Welche Verfassung schützt uns vor den Horchern?
Mit Sorgenfalten auf der Stirn lief Fritz auf seinen krummen Dackelbeinen zu Bruno Bern-hardiner. »Guten Tag, Präsi-dent. Was verschafft mir die Ehre Deines Besuchs?«, so die Begrüßung unseres Dicken. Fritz Dackel kam gleich zur Sache. »Professor, wir sind doch gute Freunde? so seine Frage. »Wir sind sogar sehr gute Freunde, das weißt Du ganz genau. Unser gegenseitiges Vertrauen, unsere Wert-schätzung und unser gegen-seitiger Respekt stehen über allem. Das kann durch niemanden und nichts getrennt werden. Also, was soll Deine Frage?«, brummte Bruno. »Gibt es auch bei den Zweibeinern gute Freunde?«, so die zögerliche Frage unseres Präsidenten. »Ja, natürlich. Denk’ doch nur an die Dämmerschoppenrunde«. »Hören die sich gegenseitig die Telefone ab und kontrollieren sie heimlich die Computer der anderen?«. »Fritz, in aller Freundschaft, bist Du jetzt durchgeknallt? Was soll diese Frage?«. »Ach Professor, ich habe ein wenig im Internet gesurft; da habe ich einen Artikel gefunden, der mir keine Ruhe lässt. In Zeit ONLINE wurde am 07.03. über die Machenschaften des amerikanischen Geheimdienstes NSA berichtet. Ich zitiere »Edward Snowden hat in E-Mails an das EU-Parlament über das Vorgehen der NSA in Europa berichtet. Aus Sicherheitsgründen konnten die EU-Abgeordneten den ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter nur per E-Mail über seine Anwälte befragen. In seiner Antwort hat er die weitgehende Kooperation der europäischen Geheimdienste mit der NSA betont. Snowden schrieb, die NSA gehe bei der Kooperation in zwei Schritten vor. Zuerst dränge der US-Geheimdienst die EU-Mitgliedsstaaten dazu, ihre Gesetze zu ändern oder neu zu interpretieren. Auch auf Deutschland sei Durck ausgeübt worden. Als Folge sei das Gesetz zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses im Sinne der NSA geändert worden, das die Befugnisse der deutschen Nachrichtendienste regelt. Die verfassungsmäßigen Rechte der Bundesbürger wurden dabei erodiert«. Das heißt doch im Klartext, dass die verfassungsmäßig garantierten Rechte der Bundesbürger missachtet wurden. Genau bei dieser spannenden Frage kamen Struppi und meine Wenigkeit bei Brunos Villa an. »Fritz Dackel, Du siehst die Sache leider völlig richtig«, kam es vom Professor. Jetzt hielt mich nichts mehr. »Wir haben doch bis heute keine Verfassung. Oder habe ich was verpasst und das Grundgesetz hat seine Gültigkeit verloren (Art. 146 GG)? Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten ist es höchste Zeit für eine Verfassung. Oder garantiert das Weiterbestehen des Grundgesetzes den Geheimdiensten der ehemaligen Besatzungsmächte freie Fahrt zur Bespitzelung ahnungsloser Bürger?
Geht man so mit »Freunden« um?
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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