Hallo und guten Tag
Wehklagen und Brummen von den Bären

Die letzten Tage, genauer gesagt die letzten Nächte, ist die Singener Innenstadt voller Wehklagen, Weinen und Brummen. Bei den Bären in der Fußgängerzone herrscht Weltuntergangstimmung. Trauer, Wut und Enttäuschung, das sind ihre vorherrschenden Gefühle. Sie trauern, weil sie aus dem Stadtbild verschwinden sollen und sie jammern, weil die »Großkopfeten« ihre Superarbeit nicht anerkennen. Ehrlich gesagt, ich kann die Enttäuschung der Bären verstehen. Sie haben als Werbeträger für die Hohentwielstadt hervorragendes geleistet. Wie viele Eltern und Großeltern gaben der hartnäckigen Forderung ihrer Kinder nach, die da lautete: »Wir wollen Bären schauen in der Stadt«. Mit strahlenden Augen und ganz energisch zogen sie die Erwachsenen von Bär zu Bär. Bei vielen großen Zweibeinern zauberten die Bären im Vorbeihasten ein Lächeln ins Gesicht. Bei einem nächtlichen Streifzug durch das Zentrum der WOCHENBLATT - Hauptstadt klagten sie mir ihr Leid. »Bunter Hund, weshalb müssen wir verschwinden? Haben wir unsere Arbeit nicht gut gemacht? Weshalb schmeißen sie uns jetzt raus? Weshalb behandeln uns diese Zweibeiner wie den letzten Dreck? Glauben die Herrschaften wirklich, dass die Überdachung der Innenstadt mit einer Welle so viel Sympathie weckt wie wir das getan haben? Wenn die Zweibeiner um alles in der Welt diese Welle anschaffen wollen, dann können sie uns doch einfach an unseren angestammten Plätzen lassen oder nicht? Weshalb will die Stadt eigentlich Standgeld für uns? Wir machen Reklame für die ganze Stadt, bunter Hund und diese Rathäusler wollen dafür auch noch Kohle; sind die eigentlich übergeschnappt? Sollen wir mal unsere Rechnung ins Rathaus schicken? Wissen diese Leute überhaupt wie teuer Werbung ist, wenn sie so professionell gemacht wird wie von uns? Weshalb werden die Kinder nicht zu der geplanten Aktion befragt? Die Kleinen würden den Verantwortlichen schon sagen was Sache ist. Mit diesen und vielen anderen Fragen bombardierten mich die enttäuschten Petze. Sie wissen, liebe  WOCHENBLATT- Leserinnen und - Leser, das sich viel Sympathie für die Stadt unterm Twiel empfinde. Doch neidlos muss ich anerkennen, dass es keine historische Altstadt gibt und die meisten markanten Gebäude in der Innenstadt der Abrissbirne zum Opfer fielen. Da haben die Zweibeiner um den Bärenvater Dr. Sauter die geniale Idee mit den Bären umgesetzt; das sind - wie ich immer wieder erfahren habe - richtige, charmante und vor allem einmalige Werbeträger für die Stadt. Keine der mit Singen um die Gunst des Publikums buhlenden Städte kann den Bären als Sympathien gewinnen den Werbeträger einsetzen. Nur die Hohentwielstadt kann ihr Wappentier nutzen. Sie hat damit zwar keinen mittelalterlichen Stadtkern, aber sie hat damit etwas Einmaliges!!! Sie hat etwas was zu dieser Stadt gehört. Keine andere Stadt kann ihr diese Bären streitig machen und jeder ist ein Unikat. Die jetzt so hoch gelobte Welle über der Fußgängerzone kostet ein »Schweinegeld«, kann jederzeit kopiert werden und wird  wohl kaum ein Sympathieträger wie die schönen Petze. Drum bin ich jetzt mal so direkt wie sonst mein Kumpel Struppi und nenne zwei Forderungen: 1.  Lasst die Bären in der Stadt, zur Freude von kleinen und großen Zweibeinern. 2. Die Stadt verlangt für die Petze kein Standgeld. Wir brauchen in der WOCHENBLATT-City endlich einmal etwas was Bestand hat und nicht wieder verschwindet. Deshalb Hände weg von den Bären,

das meint Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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