Hallo und guten Tag
Wasser predigen und Wein trinken?

In den letzten Tagen ist mir ein wunderschönes Märchen in die Hände gefallen, das ich Ihnen nicht vorenthalten will, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser. Am 15. Oktober 1953 wurde in Stuttgart ein kleiner Prinz geboren. Wie es sich für einen Prinzen geziemt, genoss er eine ausgezeichnete Ausbildung, um für seine künftige Aufgabe als Landesfürst fit zu sein. Nach dem Besuch der Volksschule in Ditzingen, Gymnasium und Abitur in Korntal, studierte der junge Mann Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft in Tübingen. Unmittelbar nach seiner zweiten juristischen Staatsprüfung begann für den Prinzen der Ernst des Lebens. Er arbeitete als Assessor bei einem Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Danach wurde er bei der gleichen Kanzlei als Rechtsanwalt beschäftigt. Von 1988 bis 2005 war der Prinz dann auch noch Geschäftsführer. Ich sag's ja immer »Prinz müsste man sein«. Doch mit dieser Tätigkeit nicht genug. Als Mitglied des »Pacto Andino« oder »Pacto Andino Segundo« hatte seine Hoheit allerbeste Beziehungen und sehr viel Einfluss. Der Andenpakt wurde 1979 auf einer Südamerikareise eines besonderen Clubs junger Männer geschlossen. Weitere Ehrenämter nahm der junge Prinz ganz selbstverständlich an. Das musste sein, schließlich bereitete er sich auf eine staatstragende Rolle vor. Er arbeitet für die Menschen und will sich für die Interessen, Hoffnungen und Wünsche der Menschen einsetzen. Er will sich auch bemühen, die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen. So kann man es zumindest im Internet nachlesen. Der Prinz musste lange warten, bis sein Vorgänger endlich den Platz räumte. Da scharrte er dann schon manchmal mit den Hufen vor Ungeduld. Kennen Sie den Prinzen, liebe WOCHENBLATT -Leserinnen und - Leser? Zwischenzeitlich hat er Karriere gemacht; er ist jetzt Rudelführer (die Zweibeiner sagen dazu Landesfürst) und lebt mit seiner Familie in einer ganz bekannten Villa der Landeshauptstadt. Günther Oettinger, so heißt der Mann, hat in einem Interview beim ZDF erklärt: »Für mich ist es Voraussetzung, dass wir den Bürger nicht mehr belasten als bisher«. Das sind doch gute Ideen, nicht wahr? Deshalb wurde er auch durch seine Getreuen in seinem Amt als Landesfürst bestätigt. So gestärkt verkündete er dem staunenden Volk seine Zukunftspläne. Einen harten Sparkurs will er steuern, freiwillig übernommene Aufgaben werden künftig nicht mehr oder nur noch stark eingeschränkt geleistet. Künftig gibt es nicht mehr Geld, höchstenfalls bleibt es beim jetzigen Stand. Seine getreuen CDU-Landtagsabgeordneten und die FDP-Prinzessin Homburger mit ihrem Anhang unterstützen den Landesfürsten. Sparen muss ja sein, wenn das Geld knapp ist. Das gilt sowohl für das gemeine Volk wie auch für das Personal des Landesfürsten und seiner Getreuen. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Kaum hat seine Hoheit den Sparkurs verkündet, säuseln seine Getreuen von CDU und FDP »das gilt für alle nur nicht für uns!« Ab 01. Juli 2006 wird die Abgeordnetenentschädigung um 1,17 Prozent erhöht und die Reisepauschale steigt um läppische 3,9 Prozentpunkte, geht es nach dem Willen dieser sogenannten Volksvertreter. Das haut den stärksten Hund um und es ist mit Verlaub zum K......! Der Selbstbedienungsladen Landtag funktioniert hervorragend zugunsten einer privilegierten Schicht von Selbstversorgern. Wasser predigen und Wein trinken, das ist wohl die Denke dieser Herrschaften. Meine Frage an die Zweibeiner: »Leben die Räuber nicht mehr im Wald sondern im Landtag von Baden-Württemberg?« So schnell wird aus einer märchenhaften Geschichte knallharte Wirklichkeit.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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