Hallo und guten Tag
Was ist denn ein Zukunftsverweigerer?

Es geschehen noch Zeichen und Wunder, liebe WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser. Letzte Woche tauchte Struppi mit einem Buch bei mir auf. Normalerweise ist mein Freund ja eher auf Tour zu finden. Mit dem Studium von Büchern hatte er es nach meinem Kenntnisstand nicht so unbedingt. Mein Kumpel erzählte irgendwas von Zukunftsverweigerern; da er mit dem Ausdruck nichts anfangen konnte und er Bruno nicht belästigen wollte, suchte er im Deutschen Wörterbuch von Wahrig. Doch auch hier kam er nicht weiter. Genauer gesagt, das Wort steht nicht im »Wahrig«. »Wenn das  Wort nicht im Wahrig steht, dann gibt es dieses Wort auch nicht«, erklärte ich meinem Kumpel kurzerhand. Das ist nach Struppis Aussage ein Ding der Unmöglichkeit, denn schließlich hätten zwei ganz bekannte Leute, die auch noch aus der WOCHENBLATT-Region stammen, dieses Wort benutzt. Der Chef der CDU-Bundestagsfraktion Volker Kauder -“ immerhin in Singen in die Schule gegangen -“ und die FDP-Frontfrau Birgit Homburger belegten die Gegner von Stuttgart 21 mit diesem eigenartigen Ausdruck. Immerhin zwei politische Spitzenkräfte, die müssten doch eigentlich wissen von was sie reden oder etwa nicht? Ich redete meinem Freund zu. »Struppi, da hilft alles nichts, wir müssen zu unserem Professor; der kann uns das bestimmt erklären«. Bruno Bernhardiner hörte sich unseren Bericht und unsere Frage an. Dann griff er selbst zum »Wahrig«, doch auch er konnte den Ausdruck nicht finden. Auch im Duden gab es nur eine Fehlanzeige. »Die beiden politischen Schwergewichte wollten damit ausdrücken, dass die Gegner des Bahnprojekts nicht an die Zukunft glauben, den Fortschritt verneinen und rückwärts gewandt sind«, dozierte der Professor. »Sicher kann ein Befürworter dieses Großprojekts das so sehen. Doch wie immer hat auch diese Medaille eine Kehrseite«. »Ich überlege mir immer wieder, ob das ständige Anhäufen neuer Schulden nicht auch eine Zukunftsverweigerung ist. Der Bund hat zwischenzeitlich 1,07 Billionen € Schulden. Wie hoch sind allein die anfallenden Zinsen für diese Riesensumme? Darüber habe ich noch nichts gelesen. Können die künftigen Generationen die Zinsen bezahlen und Kredite tilgen?
Ist das bei einer solchen Schuldenlast überhaupt noch möglich? Oder verbauen die jetzt Verantwortlichen den Enkeln und Urenkeln die Zukunft, weil sie wegen dieser Schulden handlungsunfähig sein werden?« Eins ist klar, Bruno wird nicht umsonst Professor genannt. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten hätte ich auch noch eine Frage. »Ist am Ende das »Spitzenpersonal« unter die Gruppe Zukunftsverweigerer einzustufen?«.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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