Hallo und guten Tag
Warum nur diese Computer-Gläubigkeit?

Marlene besuchte meine Chefin, um über ihre letzte Reise zu berichten. Doch die Freundin leerte zunächst ihren Kropf; sie war sauer wegen der Servicewüste und der Computergläubigkeit der Flughafenbetreiber. »Die Fluggesellschaften sparen an allem und am meisten beim Personal. Ich musste vor der Reise an einem Automaten einchecken. Das war vielleicht ein Abenteuer; ein älteres Ehepaar stand hilflos vor dieser Kiste. Nach mehreren vergeblichen Versuchen erbarmte sich dann eine Dame vom Bodenpersonal und half weiter. Dafür wurden bei der Kontrolle des Handgepäcks und der Reisenden keine Mühen gescheut. Etliche Mitreisende mussten sogar ihre Win-

terstiefel ausziehen. Ich habe mich wirklich gefragt, ob man bei Minustemperaturen in Sommerschuhen reisen soll. Ebenso störten Gürtel und Brillen bei der Kontrolle; also wurden sie auch abgelegt«, erzählte die Vielgereiste. »Stell Dir vor, wegen meiner Wimperntusche musste ich für einen Euro ein Päckchen mit zwei kleinen Plastiktüten kaufen. Das nenne ich Abzocke hoch drei«, schimpfte sie. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten liegt Marlene da richtig. 1 E für zwei kleine Plastiktüten, das ist modernes Raubrittertum. Bin ich richtig informiert, dann gibt es Gefrierbeutel mit einem Liter Inhalt schon für 0,08 E€pro Stück. Weshalb musste Marlene die Wimperntusche in einen Plastikbeutel packen? Das würde mich schon mal interessieren. Gibt es da ein verstecktes Gefahrenpotential? Meine Leibköchin wollte wissen, ob der Aufenthalt in Südfrankreich denn sonst schön gewesen sei. Das bejahte die Freundin. Immerhin blühten die Mandelbäume, und die Osterglocken strahlten mit der Sonne um die Wette. Bei frühlingshaften Temperaturen habe sie in Avignon im Straßencafé gesessen und ihren Espresso genossen. Da Marseille in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas ist, hat Marlene der Hafenstadt am Mittelmeer auch einen Besuch abgestattet. Das gebotene Programm hat sie begeistert. Auch in La Ciotat finden in diesem Rahmen Veranstaltungen statt. »Doch auf dem Flughafen gab es erneut Ärger«,
legte sie plötzlich wieder los. »Beim Einchecken gab es keine Automaten; doch ich hatte mich zu früh gefreut. Das neu eingeführte Computersystem wollte nicht so wie geplant; es gab zwei Schalter für die gebuchte Airline. Als am Schalter 1 alles endlich wieder lief, stieg Computer 2 aus. Aus der Traum von einem letzten Sonne tanken«, beendete Marlene ihren Bericht. Warum, so frage ich mich, grassiert diese Computergläubigkeit? Probleme können dank ihres Verstandes nur die Zweibeiner lösen. Maschinen sind hoffentlich auch in Zukunft kein Ersatz, sondern nur Hilfsmittel.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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