Hallo und guten Tag
TTIP: Angelogen ist nur wer es glaubt!

 Liebe WOCHENBLATT – Leserinnen und – Leser, was bitte soll ich mir unter »German Angst« vorstellen? Laut Finanzminister Wolfgang Schäuble habe der Begriff inzwischen Eingang in viele Sprachen gefunden. »Die Deutschen müssten aufpassen, dass sie vor lauter Bedenken gar nichts mehr tun. Der Bundesfinanzminister hat für einen Abschluss des umstrittenen Freihandelsabkommens TTIP zwischen der EU und den USA geworben. Die Vorteile sind sehr viel größer, sagte Schäuble in Berlin. Er verwies wegen des VW-Abgasskandals auf die hohen Verbraucherschutzstandards in den USA. Auch der Fifa-Skandal wäre ohne die US-Justiz nicht aufgedeckt worden. Ach ja, auch beim weltweiten automatischen Informationsaustausch von Steuer- und Finanzdaten wäre man ohne den Druck aus den Vereinigten Staaten nicht so weit gekommen« Das habe ich mir nicht ausgedacht, das ist alles im Handelsblatt unter www.handelsblatt.com/politik/international nachzulesen. Als Vierbeiner ohne Verstand frage ich mich, ob wir Europäer tatsächlich für alles Nachhilfeunterricht von der anderen Seite des Atlantiks brauchen. Hat der Minister vielleicht »German Angst« mit »German Wut« verwechselt?

Haben Konzerne mit TTIP ein leichteres Spiel, wenn es um monetäre Interessen geht? Mich treibt diese Frage um. Weshalb will der Chemieriese Bayer ausgerechnet den US-Saatguthersteller Monsanto übernehmen? Wäre das mit TTIP einfacher? Ihre gute Zusammenarbeit haben die beiden Unternehmen ja bereits vor vielen Jahren bewiesen. Erinnern Sie sich noch? Die gemeinsame Firma Mobay produzierte und lieferte »Agent Orange« für den Vietnamkrieg. Viele Menschen leiden noch heute an den Folgen. Auf Schadenersatz warten die Betroffenen noch immer vergeblich. Stimmen meine Informationen, dann wurde die angestrengte Klage abgewiesen. Ach ja und mit den Bauern geht Monsanto – siehe Saatgutkauf – auch nicht zimperlich um. Will Bayer dieses Geschäftsmodell in Europa und Asien weiter ausbauen? Vielleicht mit Hilfe der Lebensmittelindustrie und von landwirtschaftlichen Großbetrieben? Ohne Rücksicht auf Tiere, Natur und Umwelt? Hauptsache die Kohle stimmt?Genau aus diesen Gründen fühlen sich aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten viele Zweibeiner nicht mehr respektiert und nicht ernst genommen. Es geht immer nur um das ganz große Geschäft, um die Interessen der ganz Großen. Doch wo bleibt die Interessenvertretung für Otto Normalverbraucher? Auf diese Frage hätte ich gerne eine glaubwürdige und plausible Antwort der Kanzlerin und ihrer Minister. Eine Frage hätte ich zu diesem Freihandelsabkommen dann auch noch. Weshalb wird das alles hinter verschlossenen Türen verhandelt, wenn alles so guuuut und zu unser aller Wohl ist? Angelogen ist nur wer es glaubt!

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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