Hallo und guten Tag
Trauer um die Klinik von Ärzte ohne Grenzen

In den letzten Tagen und Wochen habe ich so meine Schwierigkeiten mit den Zweibeinern. Nein, nein, nicht mit meiner Regierung, sondern mit den Zweibeinern im Allgemeinen. Wie soll ich, der Vierbeiner ohne Verstand, begreifen was in der großen Welt der Zweibeiner gerade so abläuft? Zum x-ten Mal starben in den USA Menschen bei einem Amoklauf. Im amerikanischen Roseburg in Oregon geschah das Entsetzliche. Ein 26-Jähriger, bewaffnet mit einem Sturmgewehr und 2 Pistolen, tötete im Umpqua Community College 10 Menschen. Der amerikanische Präsident sprach den Angehörigen sein Mitleid aus und wies – wie schon so oft – darauf hin, dass er die Waffengesetze ändern wollte. Doch Barack Obama scheiterte an der Mehrheit im Kongress. Ist der nächste Amoklauf unter diesen Vorzeichen bereits absehbar? Haben die Abgeordneten aus den vergangenen Katastrophen überhaupt nichts gelernt? Ist die Mehrheit der amerikanischen Politiker mit der Waffenlobby verbandelt oder verheiratet? Nennt man das fehlende Lernfähigkeit? Und das beim Homo sapiens – lat. = der weise Mensch – (das ist der mit dem IQ)?
Im Norden Afghanistans – genauer gesagt in Kundus – betreibt die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen ein Krankenhaus, das ausschließlich aus Spenden finanziert wird. Hier wird jeder – unabhängig von Herkunft oder Religion – behandelt.
Doch richtigerweise muss ich sagen: »betrieb Ärzte ohne Grenzen eine Klinik in der jeder behandelt wurde«, denn die Hilfsorganisation verlässt Kundus. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren ein US-Luftangriff und die Bombardierung des Traumazentrums. 12 Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen, 3 Kinder und 4 erwachsene Patienten verloren ihr Leben. Es gab weitere 37 Verletzte, darunter 19 Mitarbeiter. Laut einer Mitteilung des US-Hauptquartiers in Kabul waren Spezialeinheiten der amerikanischen Armee mit afghanischen Soldaten unterwegs als sie von Taliban-Kämpfern beschossen wurden. Daraufhin forderten sie Luftunterstützung an. Nach einem Artikel im Spiegel »könne es nach Aussage des US-Militärs bei dem anschließenden Beschuss zur Abwehr des direkten Angriffs auf US-Soldaten zu zivilen Opfern in der nahe gelegenen Klinik gekommen sein. In den Militärkreisen wurde betont, dass ein bewusster oder fahrlässiger Beschuss der Klinik ausgeschlossen sei, da die Koordinaten der MSF-Einrichtung bekannt gewesen und bei Luftschlägen berücksichtigt worden seien.« Kennen die Militärs die Genfer Konvention? Ist ihnen auch Artikel 18 des Genfer Abkommens IV bekannt, nachdem zivile Krankenhäuser unter keinen Umständen angegriffen werden dürfen? Aus welchem Grund verlangt der UNO- Hochkommissar eine Untersuchung des Angriffs? Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten ist da was faul.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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