Hallo und guten Tag
Tiertransporte sind unmoralisch

Im Internet fand ich durch Zufall die EUR-Lex 32005R0001. Auf diesen seltsamen Titel konnte ich mir keinen Reim machen und so blätterte ich weiter. Es handelt sich um die EG-Verordnung Nr. 1/2005 des Rates der Europäischen Union vom 22. Dezember 2004. In dieser Verordnung sind der Schutz von Tieren beim Transport und damit zusammenhängenden Vorgängen sowie die Änderung früherer Verordnungen geregelt. Haben Sie, liebe WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser, so einen Text schon einmal gelesen. Bereits bei Artikel 2 wurde mir ganz anders. Hier ist genau festgelegt, was unter den Stichworten Sammelstelle, Betreuer, Grenzkontrollstelle, Transportbehälter, Transportmittel,

Organisator, Versandort, Bestimmungsort usw. zu verstehen ist. Für die Zulassung von Transportunternehmen gelten strenge Regeln. Ausreichendes und geeignetes Personal sind ebenso nachzuweisen wie eine angemessene Ausrüstung. Die EU-Mitgliedsstaaten legen für den Fall eines Verstoßes Sanktionen fest. Was Verstöße sind, ist dann in Artikel 26 dieser Verordnung festgeschrieben. Doch offensichtlich interessieren diese Vorschriften nur einen Teil der Transporteure, andere ignorieren sie ganz einfach. Das hat der vor einigen Tagen von der Autobahnpolizei gestoppte Lkw deutlich gezeigt. Ein völlig überladener Tiertransporter fiel den aufmerksamen Beamten auf. Auf einem Schweinetransporter waren Kälber in drangvoller Enge zusammengepfercht; das war sicher kein angemessenes und ausreichendes Transportmittel für die Kollegen aus der Abteilung der Rinder. Auf 3 Etagen sollten 242 arme Kreaturen die Reise von Augsburg ins ferne Spanien machen; auf einem Transporter, der für ihre Größe nicht gebaut und in dem die Verletzungsgefahr groß war. Was denken sich eigentlich die Zweibeiner, die die Kälbchen ohne Rücksicht auf Verluste auf die fast 1400 Kilometer lange Reise nach Barcelona geschickt haben? Oder darf man das nicht fragen? Weshalb werden die Kälber überhaupt nach Spanien gekarrt? Es gibt doch auf der Iberischen Halbinsel auch Rinderherden oder täusche ich mich da?

Haben diese Herrschaften kein Gewissen oder geht es nur um die Kohle? Gibt es einen lukrativen Topf, den man mit solchen Transporten oder vielleicht bei der »Verarbeitung der Tiere« anzapfen kann? Wie und in welcher Form kommen die Tiere zurück nach Deutschland? Vielleicht als luftgetrocknetes Rindfleisch aus der Sierra Nevada Granada? Hätte man die Weiterfahrt nicht vollständig verhindern können, weil der Lkw nicht für den Transport von Kälbern bestimmt war? Oder gibt es da Bestimmungen, die so etwas verhindern? Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten gehört dieser Wahnsinn mit den Tiertransporten und der damit verbundenen Tierquälerei komplett verboten.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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