Hallo und guten Tag
Stehempfänge am Bistrotisch
In der WOCHENBLATT - Hauptstadt jagt ein Ereignis das andere; der Stadtgarten wurde 100 Jahre alt und das musste natürlich gefeiert werden. Aus diesem Anlass pflanzte der Oberbürgermeister mit ein paar Helfern eine Magnolie. Das ist ja ganz schön und nett, doch nach meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten ist das nicht ausreichend. Bei meinen Streifzügen durch das Gelände der Landesgartenschau musste ich leider immer wieder beobachten, dass Blumen oder Kräuter geklaut wurden. Der Flieder wurde geschnitten um kostenlosen Blumenschmuck für (um das mal vorsichtig zu umschreiben) gewerbliche Zwecke zu haben. Der Schaffhauser Kräutergarten war und ist ganz offensichtlich beliebtes Ziel von Hobbygärtnern. Morgens in aller Frühe, wenn sie sich unbeobachtet glaubten, kamen sie mit den Fahrrädern an und flugs wanderten die Kräuter in die mitgebrachten Körbe. Auch die Wildblumenwiesen sind trotz der Hinweise vor Dieben und Diebinnen nicht sicher. Ganz zu schweigen von Apfel-, Birnen-, Zwetschen- und Nussbäumen. Wenn dieser Verein seinem Namen entsprechen will, dann müssten sich die Verantwortlichen doch Gedanken über die Zukunft des Geländes machen oder irre ich mich da? Ein paar wenige, medienwirksame Auftritte im Jahr reichen nicht. Vielleicht statten die Damen und Herren zu Studienzwecken dem Mannheimer Luisenpark mal einen Besuch ab? Das ist nur eine kleine Anregung von meiner Wenigkeit. Es gibt bestimmt noch viele andere Beispiele. Vielleicht könnte der Verein ja auch den Rat von Rainer Mauch einholen. Der erfahrene Gärtnermeister ist doch jetzt im Ruhestand, der könnte sein ganzes Fachwissen zum Nutzen des LAGA - Geländes und des 100-jährigen Stadtgartens einbringen. Oder spricht was gegen diesen Gedanken? Kaum war das Stadtgartenjubiläum vorbei, trabte ich zur Jahrbuchtaufe im Hegau-Tower. Mit so vielen Gästen hatte man wohl nicht gerechnet und so wurde das Fest vom Konferenzsaal kurzerhand auf die Dachterrasse verlegt. Eigentlich müssten die Zweibeiner doch wissen wie viele Einladungen sie verschickt haben oder irre ich mich da? Bei sommerlichen Temperaturen eigentlich ganz nett, allerdings geriet das Ganze zum Stehkonvent und darüber waren nicht alle Anwesenden glücklich. Am vergangenen Wochenende stand wieder ein Geburtstag auf dem Programm. Die Städtepartnerschaft mit Celje in Slowenien besteht seit 20 Jahren. Diese Partnerschaft kam nur zustande, weil sich die Gewerkschaften in Celje und Singen schon seit 35 Jahren partnerschaftlich verbunden sind. Die Eltern dieser Partnerschaft sind - habe ich das richtig verstanden - die Gewerkschaften in beiden Städten. Zu meinem größten Erstaunen wurden die Reden der beiden Gewerkschaftsvertreter nicht übersetzt; das war entweder ein Fauxpas oder eine gezielte Missachtung der Gründerväter dieser Verbindung. Will man am Ende vergessen machen durch wen diese Partnerschaft begründet wurde? Da könnte man dann nur noch sagen "schwach, sehr schwach" oder täusche ich mich da? Nach dem offiziellen Festakt ging es zum gemeinsamen Abendessen zwei Etagen höher in den Bürgersaal. Ja und jetzt kam es; schon wieder ein Stehkonvent. Abendessen an Bistro - Tischen im Stehen. Das hat Stil, da fällt einem nichts mehr ein. Vielleicht kann man diese Art der Verköstigung bis zum nächsten Mal noch verbessern? Ich schlage vor, die Gäste kriegen Astronautenkost; die können sie dann mit einem Trinkhalm aus dem Becher zu sich nehmen und nebenbei zur Stadthalle schlendern. Muß man eigentlich alle guten Gepflogenheiten wie zum Beispiel eine gemeinsame Tafel auf dem Altar der modernen Lebensart opfern?
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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