Hallo und guten Tag
Schon jetzt die ersten Ostereier gelegt

Nur noch kurze Zeit verbleibt bis Ostern und der Osterhase hat Arbeit ohne Ende. Der Arme hat im Augenblick wirklich Stress. Doch jetzt hat er Hilfe bekommen. Völlig unerwartet stehen ihm ein paar sehr prominente Zweibeiner bei. Diese Herrschaften haben in den letzten Tagen wirklich ihr Bestes gegeben und Eier in bisher nicht gekannter Größe gelegt.. Meister Lampe kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Trotz seiner jahrzehntelangen Berufserfahrung war ihm bisher die Produktion solcher Rieseneier nicht gelungen. Aus München kam einer der Helfer. Uli Hoeneß, seines Zeichens Manager des FC Bayern, dachte laut über zusätzliche Geldquellen für die Bundesligaclubs nach. Im Verhältnis zu den Clubs in Italien, Spanien und England sind die Fußballvereine der ersten Liga ja arme Schlucker. Sie können deshalb nicht gut mithalten, wenn es um den Millionenpoker für Kickerstars geht. Er befürchtet, dass es für den deutschen Fußball schwierig wird international mitzuhalten. Deshalb machte der Ex-Kicker auch gleich einen Lösungsvorschlag; alle Fernsehbesitzer in der Republik könnten doch jährlich 24 Euro für den Fußball zahlen, damit die Fußballclubs wieder konkurrenzfähig werden. Dieser Vorschlag ist doch ein dickes Ei oder irre ich mich da? Auf welchem Stern lebt denn der Herr Hoeneß? Soll wirklich mit einer Fußball-Fernseh-Gebühr das Geschachere um die Millionen für Ablösung und Gehälter von Kickern finanziert werden? Oder war das Ganze nur ein Scherz? Ein weiteres dickes Ei lieferte der frühere Vorstandsvorsitzende der Hypo Real Estate (HRE). Sein Arbeitsverhältnis wurde im letzten Dezember aus wichtigen Gründen beendet. Doch Georg Funke will möglichst viele Ostereier für sich persönlich sichern; deshalb hat er beim Landgericht eine Klage eingereicht. Das Gericht soll feststellen, dass sein Arbeitsvertrag bis 2013 weiter gilt und er jährlich Anspruch auf ein Festgehalt von 800.000 Euro hat. Außerdem verlangt er 560.000 Euro Pensionsansprüche pro Jahr. So kommen Eier im Wert von 3,5 Millionen Euro zusammen. Ist das nicht ein ganz dickes Ei, wenn man daran denkt wie viele Milliarden Euro Staatsgarantien für die HRE gegeben werden mussten? Dann kam auch noch Christopher Flowers dem Osterhasen zu Hilfe. Im vergangenen Jahr kaufte er HRE- Aktien zu Preis von 22,50 Euro pro Stück. Die hatten zwar gerade kräftig an Wert verloren, dennoch glaubte Christopher Flowers an das Geschäft. Dummerweise verlor die HRE- Aktie weiter an Wert. Das wurde so schlimm, dass - wie schon gesagt - der Staat eingreifen musste. Jetzt will die Bundesrepublik - habe ich das richtig verstanden - die Kontrolle über die HRE. Deshalb wollte die Regierung Herrn Flowers seine Aktien zum jetzigen Marktwert abkaufen. Doch Mister Flowers wollte - nach meinen Informationen - statt der 0,97 Euro wenigstens 3 Euro pro Aktie. Kann es sein, dass sich Herr Flowers verspekuliert hat und jetzt noch auf ein kleines Trostpflaster aus Steuergeldern hofft? Das wäre doch ein Trostpflaster, wenn er statt des tatsächlichen Aktienwertes von 0,97 Euro das Dreifache bekommen würde oder irre ich mich da? Versucht da ein Milliardär sich auf Kosten des deutschen Steuerzahlers zu bereichern oder sehe ich das völlig falsch? Da gibt der deutsche Staat Garantien für die HRE in Milliardenhöhe und kann die Bank nicht vollständig kontrollieren, weil ein Spekulant sich weigert seine Aktien zum tatsächlichen Marktwert zu verkaufen; habe ich das richtig verstanden? Dann bleibt doch als allerletzte Lösung nur die Verstaatlichung oder nicht? Wie kommen dann Bundestagsabgeordnete dazu die Interessen von Herrn Flowers zu vertreten? Wurden sie nicht gewählt um die Interessen der Bürger dieser Republik zu vertreten und darauf aufzupassen, dass Steuergelder nicht verschleudert werden? Wäre es keine Verschwendung von Steuergeldern, wenn für Aktien das Dreifache des Marktspreises gezahlt würde? Verstehen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser, dass der Osterhase über diese Rieseneier und seine ungebetenen Helfer staunte?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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