Hallo und guten Tag
Schnellschüsse oder politisches Kalkül?

Ein Schnellschuss ist laut Wahrigs deutschem Wörterbuch eine besonders eilige, schnell zu erledigende Arbeit. Hätten Sie, liebe WOCHENBLATT–LeserInnen, das gewusst? Als Vierbeiner ohne Verstand habe ich gedacht, dass es sich um unüberlegtes Tun handelt. Für mich eine Arbeit oder Entscheidung, die nicht bis zum Ende durchdacht wurde. Der FC Singen 04 lädt zum Ball des Sports, so war es im WOCHENBLATT zu lesen. Der FC–Vorsitzende Roland Grundler und sein Chef-Organisator Hans Wöhrle rührten schon eifrig die Werbetrommel. Doch warum findet die Veranstaltung nicht in der WOCHENBLATT–Hauptstadt statt? Ist es nicht die Stadt Singen, die für den Unterhalt des Stadions und des Waldecksportplatzes aufkommt? Der FC

Singen nutzt diese Sportstätten und gefeiert wird auswärts!? Wie wäre es zum Beispiel mit dem Bürgersaal? Oder darf der FC dort nicht feiern, weil er Eintritt verlangt? Hängt das mit der 2008 beschlossenen neuen Satzung für die Nutzung der Räume im Rathaus zusammen? Danach darf der Bürgersaal nicht für kommerzielle Veranstaltungen genutzt werden. Der Erlös des Balls ist für die Jugendarbeit gedacht; das ist doch keine kommerzielle Veranstaltung oder täusche ich mich da? Wäre das Foyer der Stadthalle eine Alternative? Ist die Auswärtsveranstaltung ein Schnellschuss des FC Singen? Im Internet fand ich die Beschlüsse des Gemeinderats der Stadt Konstanz vom 31. Januar 2013. Unter dem Titel »Gesundheitsverbund: Festlegung der Aufsichtsratsvergütung« ist u. a. folgendes nachzulesen: Laut Beschlussantrag wird die Aufsichtsratsvergütung für die Aufsichtsräte des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz gGmbH rückwirkend ab 01. Dezember 2012 auf 400 Euro€ monatlich festgesetzt. Das Sitzungsgeld beträgt je Sitzung und Aufsichtsratsmitglied (einschließlich Aufsichtsratsvorsitzendem) bei Anwesenheit 150 Euro. Die Aufsichtsratsvergütung für den Aufsichtsratsvorsitzenden wird auf 600 Euro monatlich festgesetzt. Doch wie sieht das in Singen aus? Mein Eindruck ist »Still ruht der See«. Verzichten wird vermutlich auch hier niemand.

Stimmen meine Informationen, dann haben die Aufsichtsräte im HBH-Klinikum pro Sitzung € 80 Euro und in der Krise 40 Euro bekommen. Fazit: Sitzungsgeld nahezu verdoppelt plus monatliche Vergütung von 400 Euro. Wer (vielleicht ein ehemaliger Bürgermeister?) hat den Beschlussantrag gestellt? Wie wurde die Höhe der Zahlungen begründet? Der Notlagentarifvertrag beim HBH-Klinikum ist nicht vergessen. War die Höhe der Entschädigung ein Schnellschuss oder ist der Gesundheitsverbund ein Selbstbedienungsladen? Oder stiften die Aufsichtsräte diese Einnahmen für soziale Zwecke? Bleiben Anstand und Glaubwürdigkeit auf der Strecke? Fragen Sie die Mandatsträger und klopfen Sie ihnen auf die Finger.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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