Hallo und guten Tag
Rücksichtslosigkeiten fangen beim ignorierten Rauchverbot an

Struppi ist zurzeit wegen einer Pfotenverletzung ziemlich außer Gefecht. Mit einem Verband an der Pfote kam er vom Tierarzt zurück. Klar, dass ich auf Struppi Rücksicht nehme und mich seinem Tempo anpasse. Für die Zweibeiner mit ihrem Verstand sollte Rücksichtnahme eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.
Mein Glaube an diese Selbstverständlichkeit wurde durch meine Beobachtungen in den letzten Wochen und Monaten stark erschüttert. Ich will Ihnen ein paar Beispiele nennen.
Schauplatz Krankenhaus Singen: Im gesamten Krankenhausareal besteht ein Rauchverbot; nur an bestimmten extra ausgewiesenen Plätzen darf geraucht werden. Eine ältere Patientin scherte sich einen Dreck um das Rauchverbot und steckte sich ihre Zigarette auf der Terrasse des Café Lichtblick an. Sie wurde von einer Mitarbeiterin auf das Rauchverbot und auf den nicht weit entfernten Raucherplatz hingewiesen. Eine fast schon beleidigende Antwort war die ganze Reaktion der feinen Dame! Mein Fazit: Ein miserables Beispiel für junge Menschen und eine Rücksichtslosigkeit ohnegleichen.
Schauplatz Bodo in Südnigeria: 2008 liefen 600.000 Barrel Öl der Royal Dutch Shell bei zwei Ölunfällen ins Nigerdelta; eine Umweltkatastrophe ohnegleichen. Den Fischern wurde die Lebensgrundlage entzogen. Das interessierte die Firma Shell zunächst gar nicht. Erst im Jahr 2011 räumte das Unternehmen seine Verantwortung ein und bot die Zahlung von 38 Millionen Euro an. Im Januar dieses Jahres kam es dann zu einem außergerichtlichen Vergleich; die nigerianische Tochterfirma des Unternehmens, SPDC, zahlt insgesamt 70 Millionen €. Die betroffenen Fischer erhalten 44,6 Millionen (pro Fischer etwa 2.800 Euro€), die Stadt Bodo erhält 25,5 Millionen Euro. Außerdem verpflichtete sich die Firma die verschmutzten Gebiete zu reinigen. Im Mai hätte der Prozess gegen Shell vor dem Obersten Gericht in London begonnen; um den Prozess zu verhindern, hat Shell nun eingelenkt. Vor sieben Jahren geschah die Katastrophe und erst jetzt bequemt sich der Ölkonzern zu einer Zahlung. Eine Rücksichtslosigkeit die mich sprachlos macht.
Schauplatz Australien: Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten ist Tony Abbott die personifizierte Rücksichtslosigkeit. Der Premierminister rühmt sich seiner Flüchtlingspolitik. Dabei verstößt die forcierte Rückführung und Internierung nach Auffassung der UN gegen eine Vielzahl von Abkommen zum Schutz von Asylsuchenden und Kindern. Ist das christlich?
Schauplatz Südostasien: Thailand, Indonesien und Malaysia ließen Flüchtlingsboote wieder aufs offene Meer hinausschleppen, erklärte der UN-Hochkommissar Said al-Hussein in Genf. Perfider geht es wohl nicht mehr. Für mich als Vierbeiner ohne Verstand ist das schlicht und ergreifend Mord an Hilfesuchenden.

 

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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