Hallo und guten Tag
Rettung vor dem Hunde-Vernichtungslager

Die Frühjahrsmüdigkeit hat mich wohl voll er-wischt. Ich habe keine Lust zu Null und Nichts, bin müde und abgeschlagen. Nennt man das Null Bock oder ist das wieder was anderes? Meine Wenigkeit ist einfach nur schlapp und das, was die Zweibeiner derzeit produzieren, ist nicht gerade erbaulich. In der hohen Politik wird Wahlkampf der Sachpolitik vorgezogen, obwohl in diesen Zeiten die Letztere dringend notwendig wäre. In der WOCHENBLATT - Region beobachtete ich bei meinen Touren besonders nette Zeitgenossen, die ihren gesamten Müll in städtischen und privaten Freizeitanlagen entsorgen. Kaum haben die städtischen Arbeiter Papierkörbe geleert und achtlos weg geschmissenen Abfall entsorgt, liefern diese Typen den Nachschub. Mit Autos wird so nah wie möglich an die Papierkörbe herangefahren, ein Beifahrer steigt aus und stellt einen komplett gefüllten Müllsack direkt neben die so eben geleerten Abfallbehälter. Die roten Plastiktüten für die Hinterlassenschaften von uns Vierbeinern werden aus den Behältern gerissen und völlig hirnlos im Stadtgarten und sonst wo verteilt. Verstehen Sie, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser, meine Lustlosigkeit? Oder leide ich doch unter der Frühjahrsmüdigkeit? Max und Struppi sind das krasse Gegenteil von mir. Froh gelaunt kamen sie um mich aufzumuntern. "Los, komm raus, das Wetter ist herrlich. Wir machen eine Tour und schauen bei Lady und den anderen Damen vorbei". Na ja, das hätte ich mir bei den zwei Schwerenötern denken können. Die haben Frühlingsgefühle und amouröse Abenteuer im Sinn. Ich sagte den Beiden das geradewegs auf den Kopf zu. Meine Kumpel widersprachen heftig. "Dieses Mal, bunter Hund, liegst Du völlig daneben. Wir wollen den Mädels, Dir und den anderen Kollegen ein Frühjahrsmärchen erzählen. Deshalb treffen wir uns alle beim Professor. Schließlich hat Bruno am meisten Platz". Jetzt war natürlich meine Neugier geweckt und meine Frühjahrsmüdigkeit oder was auch immer war wie weggeblasen. Struppi und Max erzählten von Tötungsstationen für Hunde in Polen, Ungarn und vielen anderen Ländern. Streunende Kollegen werden von staatlichen Hundefängern eingefangen und in so genannte Deponien (= Tötungsstationen) gebracht. Dort werden die Tiere nach 14 Tagen entweder erschlagen oder mit T 61 - ohne Narkosemittel - getötet, wenn sie nicht vorher von Tierschützern freigekauft werden. Nach den Informationen unserer Kollegen haben die armen Kerle einen grauenhaften Tod mit Atemlähmung, Krämpfen, und so weiter. Doch es gibt auch Lichtblicke wie Struppi und Max in Erfahrung gebracht haben. Als Beispiel berichteten die Beiden über die Pfotenhilfe - Ungarn. Das Tierheim Kecskem©t liegt das 88 Kilometer von Budapest entfernt in Richtung Szeged. Ursprünglich befand sich auch hier eine Tötungsstation. Jetzt ist es eine Quarantänestation, in der alle Hunde eine 14-tägige Quarantäne durchlaufen müssen. In dem Heim befinden sich rund 200 Vierbeiner - mal weniger, mal mehr. Die Anlagen entsprechen in keiner Weise den Standards in deutschen Tierheimen und deshalb leistet die Pfotenhilfe - Ungarn e.V. hier Hilfe. Das Hauptanliegen dieses Vereins ist es nicht, möglichst viele Hunde nach Deutschland zu holen, sondern die Situation direkt vor Ort zu verbessern.. So konnten u. a. ein Welpenhaus und ein OP - Nachsorgeraum eingerichtet werden. Der Tierarzt, das Futter, die Versicherungen, all das kostet Geld. Dafür sammelt die Pfotenhilfe Geld- und Sachspenden. An Sachspenden werden immer Halsbänder, Leinen, Geschirre, Decken, Bettwäsche, Handtücher, Kratzbäume, Körbe und Spielzeug benötigt. Auch Patenschaften für die Vierbeiner in Ungarn können durch Vermittlung der Pfotenhilfe übernommen werden und bringen Hilfe. Für viele Tiere ist allerdings die einzige Überlebenschance eine Vermittlung nach Deutschland. Und so haben durch die Pfotenhilfe schon mehr als 700 Hunde bei uns ein neues zu Hause gefunden. Unter info@pfotenhilfe-ungarn.de, www.pfotenhilfe-ungarn.de, bekommt man - so der Bericht von Struppi und Max - nähere Auskunft. Der Bericht meiner Kollegen war für mich erschütternd und aufregend zugleich. Dennoch ist es auch ein wahres Frühlingsmärchen, weil vielen Vierbeinern so schon geholfen wurde. Die Arbeit der Pfotenhilfe ist ein Beispiel der Hilfe für uns Vierbeiner. Deshalb belle ich an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Zweibeiner und Einrichtungen, die uns helfen.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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